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Die APA muss sparen, es droht ein Personalabbau.

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Wien – Der APA steht wie berichtet ein Sparpaket ins Haus, doch einfach so hinnehmen möchten das die Belegschaftsvertreter nicht. "Der Betrag ist nicht das erste Mal derart beeindruckend. Schon in den vergangenen Jahren wurden immer wieder Einsparungsmaßnahmen durchgezogen. Doch nach dem, was uns derzeit bevorsteht, haben wir große Bedenken, dass die gewohnte Qualität der Arbeit leidet", sagt APA-Betriebsratsvorsitzende Andrea Tretter. "Auch die Kollegenschaft wird nicht gesünder durch noch mehr Arbeit, noch mehr Druck und noch weniger Personal."

Mit dem Betrag meint Tretter jene 700.000 Euro, die innerhalb der Redaktion eingespart werden sollen, um die steigenden Personalkosten bei gleichbleibendem Umsatz aufzufangen. Leidtragende seien "vier Frauen, die demnächst keinen Job mehr haben", sagte Tretter zum STANDARD.

"Weniger und kürzere Eigenberichte"

Unter dem Personalabbau würden sowohl "Breite als auch Tiefe" der Berichterstattung leiden: "Das bedeutet beispielsweise, dass wie bei der jetzigen Flüchtlingskrise weniger und kürzere Eigenberichte erstellt werden können und damit die Darstellung der freiwillig Helfenden im Verhältnis zu den Big Playern zurückgedrängt würde."

Zwei befristete Verträge für Karenzvertretungen laufen aus, zwei Kündigungen stünden im Raum, die im besten Falle als einvernehmliche Dienstauflösungen enden. Neben der menschlichen Komponente gehe es schlicht und einfach um die Alltagsarbeit, die Tretter gefährdet sieht.

Kampfmaßnahmen nicht ausgeschlossen

Am Donnerstag hält die APA eine Betriebsversammlung ab. Ob es Kampfmaßnahmen geben wird? "Wir müssen erst mit der Belegschaft beraten, derzeit ist kein legitimes Mittel auszuschließen", so Tretter, sollte die Geschäftsführung kein Entgegenkommen signalisieren. Schließlich mache die APA seit Jahren Gewinn. 2014 wurde das Jahresergebnis (EGT) im Vergleich zum Vorjahr um 718.000 Euro auf 2,87 Millionen gesteigert. Trotz schwarzer Zahlen werde der Personalstand reduziert, kritisiert sie.

Gegenwärtig stehen die Stunden von fünf Vollzeitäquivalenten zur Disposition. Zu spüren bekämen das Kolleginnen, die zum Teil bereits seit Jahren in der Redaktion tätig seien, moniert Tretter, und sich von Befristung zu Befristung hanteln mussten. Kettenverträge müssten an und für sich in ein fixes Dienstverhältnis münden, allerdings nicht, wenn sie für bestimmte Positionen vereinbart wurden – etwa Karenzvertretungen.

Deutlich gekürzt werden soll auch das Honorarbudget für Korrespondenten, die großteils als freie Journalisten für die APA arbeiten.

Kürzlich sagte APA-Chef Peter Kropsch zum STANDARD, dass das Budget für 2016 gleichbleibe, wenn nicht sogar leicht erhöht werde. Nur könnten die Umsätze mit den steigenden Personalkosten nicht Schritt halten. Dass die Eigentümervertreter (ORF mit 45 Prozent und 13 Tageszeitungen wie DER STANDARD, ohne "Krone") diese Sparvorgaben diktierten, bestreitet Kropsch. (omark, 18.11.2015)