Erfolgstrainer Bernd Storck.

Budapest – Bernd Storck bleibt Trainer der ungarischen Nationalmannschaft. Am Tag nach dem Erfolg in den EM-Playoffs gegen Norwegen (1:0/2:1) einigte sich der Verband mit dem 52-Jährigen und seinen Co-Trainern Andreas Möller und Holger Gehrke auf eine Zusammenarbeit bis zum Ende des Turniers in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli 2016).

"Herr Storck hat außergewöhnlich gute Arbeit geleistet. Wir planen langfristig mit ihm", sagte Ungarns Verbandspräsident Sandor Csanyi am Montag.

Storck, seit März Ungarns Sportdirektor, hatte das Team im Sommer von Pal Dardai übernommen. Dardai sollte nicht gleichzeitig Hertha BSC in der deutschen Bundesliga und die ungarische Nationalelf trainieren. Die Verpflichtung von Möller war vor wenigen Wochen eine große Überraschung. Im Stab arbeitet zudem der Berliner Gehrke als Tormanntrainer.

Erste Qualifikation seit 1986

Gemeinsam schafften sie am Sonntag nun Ungarns erste Qualifikation für ein großes Turnier seit 1986, als die Auswahl es zur WM nach Mexiko geschafft hatte. 1972 war Ungarn zuletzt bei einer EM vertreten. "Der Verband hat so viele Jahre finanziell so viel investiert, aber es kam nie etwas raus", sagte Storck. "Europa, wir kommen!", titelte die Budapester Sportzeitung "Mezeti Sport".

Nach dem 1:0 im Hinspiel brachte Tamas Priskin die Ungarn am Sonntagabend mit seinem Führungstor schon in der 14. Minute endgültig auf EM-Kurs. Mit einem Eigentor in der 83. Minute besiegelte Markus Henriksen das Aus der Norweger. Der Treffer des Pechvogels zum 1:2-Endstand in der 87. Minute kam zu spät. "Die Mannschaft hat sich das verdient. Wir wussten, dass die Norweger spielerisch besser sind", erklärte Möller.

Dass die spielerische Überlegenheit nicht zu Norwegens erster EM-Teilnahme seit 2000 reichte, löste viel Kritik aus. Norwegens Coach Per Mathias Högmo wurde von den TV-Experten sogleich infrage gestellt. "Wir sind gescheitert und das beweist nur, dass wir nicht gut genug sind", sagte Tormann Örjan Nyland, der beim deutschen Bundesliga-Aufsteiger Ingolstadt Konkurrent von Ramazan Özcan ist. Flügelspieler Pal Andre Helland wurde noch deutlicher: "Wir wirken zurzeit wie eine Juniorenmannschaft." (APA, 16.11.2015)