Der Streit zwischen deutscher Buchbranche und dem US-Konzern Amazon um Hörbücher bei Audible beschäftigt nun auch das Bundeskartellamt. Die Wettbewerbsbehörde leitete ein Verwaltungsverfahren gegen Audible.com und den Computerkonzern Apple ein. Im Mittelpunkt steht dabei u.a. eine langjährige Vereinbarung über die Lieferung von Hörbüchern für den iTunes-Store, wie die Wettbewerbshüter mitteilten.

"Ausweichalternativen"

Kartellamtspräsident Andreas Mundt kündigte an, die Behörde, wolle die Vereinbarung zwischen den beiden Unternehmen im Hörbuchbereich genauer prüfen. "Es muss sichergestellt sein, dass den Hörbuchverlagen für den Absatz ihrer digitalen Hörbücher hinreichende Ausweichalternativen zur Verfügung stehen", sagte er.

Auslöser für das Verfahren war eine Beschwerde des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, der Amazon den Missbrauch seiner marktbeherrschenden Stellung beim Vertrieb digitaler Hörbücher vorwirft. Bereit im September hatte die EU-Wettbewerbskommission angekündigt, sich mit den Beschwerden der deutschen Buchbranche gegen Amazon beschäftigen zu wollen. Das Bundeskartellamt betonte, es stehe bei den Ermittlungen im engen Kontakt mit der Brüsseler Behörde. (APA, 16.11. 2015)