Die Affäre um die Vergabe der Fußball-WM 2006 wird offensichtlich ein Fall für die Schweizer Strafverfolgungsbehörden. Einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge hat sich die Bundesanwaltschaft in Bern des Themas angenommen. Dabei seien insbesondere die 6,7 Millionen Euro interessant, die der frühere adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus den deutschen WM-Machern gewährt hatte. Auch das Ticketing werde untersucht.

Angeblich sind die Millionen 2002 an die Finanzkommission der FIFA mit Sitz in Zürich geflossen, laut OK-Präsident Franz Beckenbauer als Sicherung für einen späteren WM-Zuschuss seitens des Weltverbandes in Höhe von 170 Millionen Euro.

Die Rückführung des Millionendarlehens erfolgte mutmaßlich via FIFA an Dreyfus, fälschlicherweise deklariert als Beitrag zum Kulturprogramm des Weltverbandes. Die Bankkonten, die in der WM-Affäre eine Rolle spielen, schreibt die SZ, "scheinen der Bundesanwaltschaft bekannt zu sein". (sid, 15.11.2015)