Kiew – Im Krisengebiet Ostukraine hat die Regierungsarmee den prorussischen Separatisten eine Verletzung der Waffenruhe mit Mörsern und Schusswaffen vorgeworfen. Mindestens fünf Soldaten seien getötet und vier weitere verletzt worden, sagte Präsidialamtssprecher Andrej Lyssenko am Samstag in Kiew.

Die Aufständischen hätten unter anderem bei Marjinka nahe der Großstadt Donezk Granatwerfer mit einem Kaliber von 82 Millimetern eingesetzt. Auch im Raum Luhansk habe es "Provokationen" der militanten Gruppen gegeben, teilte Lyssenko mit.

Schleppende Umsetzung

Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in der Unruheregion Donbass hatten zuletzt über zunehmende Spannungen berichtet. Eigentlich sollten die Konfliktparteien Kriegsgerät 15 Kilometer weit von der Frontlinie abziehen. Allerdings verläuft die Umsetzung eines Friedensabkommens von Februar schleppend. Die prowestliche Zentralregierung in Kiew und die Separatisten geben sich gegenseitig die Schuld dafür.

Mit kommunalen Stichwahlen werden an diesem Sonntag die Reformen nach dem Machtwechsel 2014 in der Ex-Sowjetrepublik fortgesetzt. In Kiew strebt Amtsinhaber Vitali Klitschko eine Wiederwahl an. Die Separatistengebiete boykottieren den Urnengang und drohen mit eigenen Abstimmungen. Dies würde gegen das Friedensabkommen verstoßen. (APA, 14.11.2015)