Eisenstadt/Nickelsdorf/Neusiedl am See – Nach dem Flüchtlingsdrama auf der A4 im Bezirk Neusiedl am See am 27. August, bei dem 71 Flüchtlinge tot in einem Kühl-Lkw entdeckt worden waren, sind laut Polizei nun "annähernd alle Opfer identifiziert". "Wir haben gute Fortschritte bei der Identifizierung gemacht. Das Endergebnis steht aber noch aus", sagte Polizeisprecher Gerald Pangl am Donnerstag.

Bisher wurden knapp 60 Sterbeurkunden und Leichenpässe von der Gemeinde Nickesldorf ausgestellt. "Es waren auch Familienmitglieder mit dem Leichenbestatter hier und haben Papiere abgeholt. Bei manchen waren es Angehörige, die bereits hier in Österreich leben und deren Verwandte nachkommen hätten sollen", schilderte der stellvertretende Amtsleiter Wolfgang Gonter.

Die Überführung eines Toten kostet laut dem Nickelsdorfer Bürgermeister Gerhard Zapfl (SPÖ) zwischen 3.000 und 5.000 Euro. Das sei ein Schätzwert, der aus der Erfahrung in der Vergangenheit hervorgehe. Die Kosten für die Überführung müssen die Angehörigen tragen. Jedoch können Familien bei Botschaften und Vereinen um finanzielle Hilfe bitten.

Wann der Abschlussbericht zum Flüchtlingsdrama da sein werde, konnte von der Polizei zunächst nicht gesagt werden. Man gehe allerdings davon aus, dass es noch im November eine Pressekonferenz dazu geben werde. (APA, 12.11.2015)