Graz – Sie sind Teil unserer Gegenwartskultur, aber keineswegs überall willkommen: Graffiti. Für solche Örtlichkeiten hat eine Forschergruppe am Grazer Joanneum Research ein neues, äußerst fokussiertes Monitoringsystem entwickelt: Es löst Alarm aus, wenn es das typische Klacken einer Spraydose registriert.

Eine Überwachung von Bauwerken mit Kameras kann bei Dunkelheit, Nebel oder an unübersichtlichen Plätzen nicht viel ausrichten oder ist zumindest aufwendig. Hier kommt daher das neue Überwachungssystem ins Spiel: Es beruht auf Sensoren, die typische Graffiti-Applikationsgeräusche detektieren. "Unser System erkennt das Klacken der Mischkugel in der Spraydose", sagt Franz Graf von der Forschungsgruppe "Intelligente Akustische Lösungen". Möglich wird das durch eine am Joanneum Research entwickelte Analyse-Software und entsprechend sensible Sensoren.

Praxistests folgen 2016

Das akustische Überwachungssystem wurde im Labor getestet und soll spätestens im Frühjahr 2016 bei realen Tests zum Einsatz kommen. Entsprechende Gespräche würden sowohl mit Herstellern von Schienenfahrzeugen als auch von Schienenfahrzeug-Betreibern laufen.

Was nach einem Alarm geschieht, hängt dann vom jeweiligen Auftraggeber ab: Es könnte eine Meldung automatisch an die Polizei weitergeleitet werden, der Alarm kann aber auch mit einer automatischen Durchsage oder einem Mechanismus, der alle Scheinwerfer am Gelände einschaltet, verbunden werden, so der Grazer Gruppenleiter. (APA, red, 10. 11. 2015)