Juba – Trotz eines Friedensabkommens sind bei Kämpfen im Südsudan im Oktober nach Angaben der Vereinten Nationen mindestens 80 Zivilpersonen getötet worden. Unter ihnen seien mindestens 57 Kinder gewesen, berichtete die Uno-Agentur zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) unter Berufung auf örtliche Partnerorganisationen.

Bei den Kämpfen im Bundesstaat Unity zwischen dem 4. und dem 22. Oktober sind demnach auch mindestens 50 Frauen vergewaltigt worden. Tausende Menschen seien aus der Region geflohen. Rund 6.000 hätten in einem UN-Flüchtlingslager in der Stadt Bentiu Schutz gesucht, berichtete OCHA am Freitagabend. "Die Wiederaufnahme der Kämpfe hat Hilfsorganisationen dazu gezwungen, sich aus mehreren Orten zurückzuziehen, weshalb rund 250.000 Menschen keinen Zugang zu humanitärer Hilfe mehr haben", hieß es weiter.

Präsident Salva Kiir und sein früherer Stellvertreter, der Rebellenführer Riek Machar, einigten sich Ende August, alle Kämpfe einzustellen und sich die Macht zu teilen. Seither hat es jedoch immer wieder Gefechte gegeben. Der Machtkampf zwischen Kiir und Machar war im Dezember 2013 ausgebrochen. Als Folge der Gewalt starben Zehntausende, mehr als 2,2 Millionen wurden vertrieben. (APA, 7.11.2015)