China plant für knapp 14 Mrd. Euro den Bau eines Werks für Speicherchips. Wie am Freitag aus Börsenunterlagen hervorging, soll das Staatsunternehmen Tongfang Guoxin Electronics 93,8 Mrd. Yuan (13,8 Mrd. Euro) in die riesige Fabrik investieren. Chinas Regierung hat eine Verringerung der Abhängigkeit von ausländischen Herstellern bei der Halbleitertechnik als Ziel ausgegeben.

Untersteht dem chinesischen Bildungsministerium

Tongfang Guoxin wird von der Tsinghua Holdings, dem kommerziellen Arm der Pekinger Tsinghua Universität, kontrolliert und untersteht damit letztlich dem chinesischen Bildungsministerium. In einer Mitteilung des Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie hieß es im Juni, China müsse "seit langem geltende Beschränkungen durch die USA, Europa und Japan" im Bereich Halbleitertechnik überwinden. In den Unterlagen für die Börse von Shenzen teilte Tongfang Guoxin mit, China könne die "Sicherheit seiner Informationstechnologie" nur garantieren, indem es selbst die dafür nötigen Komponenten herstelle.

Das Unternehmen plant, knapp zwölf Mrd. Euro durch Aktienverkäufe an Mitarbeiter und an acht teils ebenfalls unter der Kontrolle von Tsinghua stehende Unternehmen einzusammeln. Dabei würde es sich um eine der weltgrößten Privatplatzierungen handeln. Der Großteil des Geldes soll direkt in das neue Werk fließen, das nach zwei Jahren den Testbetrieb aufnehmen soll. Ein Viertel der Summe soll laut Tongfang Guoxin dazu genutzt werden, andere Halbleiterunternehmen aufzukaufen. (APA, 6.11.2015)