Warschau – Der ehemalige polnische Innenminister General Czeslaw Kiszczak ist tot. Er starb nach Angaben seiner Familie am Donnerstag im Alter von 90 Jahren. Kiszczak war wegen der Verhängung des Kriegsrechts im ehemals kommunistischen Polen verurteilt und wegen der blutigen Niederschlagung eines Bergarbeiterstreiks angeklagt worden.

Der General gehörte aber auch zu den Regierungspolitikern, die im Frühjahr 1989 mit den Gesprächen am Runden Tisch den Dialog mit der polnischen Bürgerrechtsbewegung einleiteten und das friedliche Ende des Kommunismus in Polen ermöglichten.

Nach Angaben des Warschauer Verteidigungsministeriums ist für die Beisetzung Kiszczaks, anders als bei Offizieren seines Rangs üblich, keine militärische Ehrenwache vorgesehen. Es soll auch kein Grab auf dem Warschauer Militärfriedhof bekommen. (APA, 5.11.2015)