Wien – Die österreichische E-Wirtschaft hat am Donnerstag eine neue Stromstrategie bis zum Jahr 2030 vorgestellt. Ziel ist es laut dem Präsidenten von Österreichs Energie sowie Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber, mehr Strom aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen und mit den tausenden neuen privaten Stromproduzenten (z. B. Photovoltaik) "systematisch und vernetzt" zusammenzuarbeiten.

Laut den EU-Zielen für das Jahr 2030 soll Österreich 40 Prozent weniger CO2-Emissionen, 27 Prozent erneuerbare Energie und 27 Prozent Effizienzsteigerung erreichen. Das könne man aber nur, "wenn wir Energie neu denken", so die Generalsekretärin von Österreich Energie, Barbara Schmidt. Anzengruber ergänzte: Zwar müsse insgesamt der Energieverbrauch sinken (siehe Grafik), gleichzeitig sei bis 2030 aber mit einem Wachstum des Stromverbrauchs gegenüber 2014 um bis zu 18 Prozent zu rechnen. Der Mehrbedarf soll vor allem durch erneuerbare Energie erfüllt werden. Zusätzlich sollen Stromimporte wieder reduziert werden.

Steuern umstellen

Vorgeschlagen wird auch eine Umstellung des Steuersystems, durch die Investitionen in Erneuerbare gegenüber der ausländischen Konkurrenz an Wettbewerbsfähigkeit gewinnen sollen. Anzengruber: "Es hat keinen Sinn, Strom auf der einen Seite hoch zu besteuern und zu belasten, um ihn auf der anderen Seite wieder hoch fördern zu müssen."

Das Land Niederösterreich gab indes bekannt, bereits am Ende des heurigen Jahres 100 Prozent des Strombedarfs über erneuerbare Energiequellen zu decken. 59 Prozent kämen aus Großwasserkraft, 26 Prozent aus Windkraft, neun aus Biomasse, vier aus Kleinwasserkraft und zwei aus Photovoltaik. (APA; red, 5.11.2015)