Paris/Fairfield (Connecticut) – Der US-Konzern General Electric (GE) hat den Kauf der Energiesparte des französischen Konkurrenten Alstom für 9,7 Mrd. Euro abgeschlossen. Das teilte der US-Industrieriese am Montag knapp 15 Monate nach der Vereinbarung des Geschäfts mit. GE und der deutsche Siemens-Konzern hatten einander 2014 eine Bieterschlacht um die Alstom-Energiesparte geliefert, der US-Konzern konnte sich schließlich durchsetzen.

Die EU-Kommission stimmte dem Deal Anfang September zu, nachdem die beiden Konzerne eingewilligt hatten, den Umfang des Geschäfts zu reduzieren und den Kaufpreis um 300 Mio. Euro zu senken. General Electric musste insbesondere zusagen, die lukrativen Verträge zur Wartung der Elektrizitätswerke von Alstom der italienischen Firma Ansaldo Energie zu überlassen.

Ursprünglich war für die Übernahme ein Preis von 12,35 Mrd. Euro anvisiert worden. Diese Summe wurde aber gesenkt, nachdem im Juni 2014 vereinbart worden war, drei gemeinsame Firmen für die Bereiche erneuerbare Energien, Stromnetze und Atomenergie zu gründen.

"Der Abschluss der Übernahme des Energiebereichs von Alstom ist eine neue bedeutende Etappe im Umbau von General Electric", erklärte Konzernchef Jeff Immelt am Montag. Nach eigenen Angaben erwartet der US-Konzern binnen fünf Jahren Synergien von 3 Mrd. Dollar.

Alstom konzentriert sich künftig auf den Transportbereich und übernimmt im Zuge des Geschäfts für 700 Mio. Euro die Bahnsignalsparte von General Electric. Alstom-Chef Patrick Kron sprach von einem "Win-Win-Abkommen". Der weltweit tätige französische Konzern baut unter anderem Straßenbahnen, U-Bahnen und Züge. (APA, 2.11.2015)