Auch die vierzig Jahre Freudschaft werden mit vierzig Minuten Musik zelebriert: Komponist Bela Koreny zusammen mit Künstler Christian Ludwig Attersee.


Foto: Hauswirth

Wien – Der Geburtstag ist zwar schon ein paar Wochen her – Christian Ludwig Attersee wurde schon am 28. August 75 -, aber des Feierns ist kein Ende, ihm zu Geburtstagsehren laden am Dienstag Bela and Friends zu einem Festkonzert auf die Burg Perchtoldsdorf. Unter anderem wird auch eine ihm gewidmete Komposition von Bela Koreny uraufgeführt.

Vierzig Jahre währt nun schon die Freundschaft zwischen dem Musiker und dem Maler, für jedes Jahr hat Koreny eine Konzertminute komponiert: Attersee der Maler ist ein vierzigminütiges Konzert für Kammerorchester in sechs Sätzen; es spielen die Wiener Virtuosen unter der Leitung von Ernst Ottensamer. Neben weiteren Kompositionen Korenys wird u. a. die Zauberflöten-Ouvertüre zu hören sein. Ildiko Raimondi singt Liszt, Mendelsohn-Bartholdy, Schubert und Strauss, Elisabeth Orth liest Texte von Kreisler und Attersee himself.

Eine schöne Würdigung für einen, der zwar im Hauptberuf einer der erfolgreichsten Maler Österreichs ist, dessen Bubentraum es aber war, Opernsänger zu werden: Wegen eines bereits im Kleinkindalter ertaubten Ohres war eine Musikerkarriere allerdings undenkbar. Stattdessen komponierte er wogende, überbordende, poetische und verstörende Bildgeschichten auf tausenden Leinwänden, mit dem ihm typischen Attersee-Vokabular und den gewissen Attersee-Strichen und Pinselhieben, oft über die Leinwand hinaus.

"Für mich ist die Malerei die höchste Form der Verständigung. Da habe ich auch selbst eine Gottgleichheit, komme dem Jetzt ganz nahe und kann die Welt täglich neu erfinden. Kunst macht mein Leben sinnvoll in dieser Sinnlosigkeit. Das ist die Qualität, an die ich glaube: ein Bild zu malen und zu beenden." Genau das macht Attersee, wenn er nicht gerade dichtet, singt, schreibt, Klavier spielt, Opern inszeniert, Gebrauchsgegenstände designt, Häuser und Kirchen plant, Filme, Platten und CDs sammelt. Oder sich von Freunden mit einem Festkonzert feiern lässt. (Andrea Schurian, 2.11.2015)