Mogadischu – Islamistische Terroristen haben in der somalischen Hauptstadt Mogadischu ein Blutbad in einem bei Politikern und Geschäftsleuten beliebten Hotel angerichtet. Mindestens 17 Menschen seien Sonntag früh bei dem Anschlag auf das Hotel Sahafi ums Leben gekommen, unter ihnen Regierungsmitarbeiter, ein früherer Militärchef, zwei Fotografen und die sechs Angreifer. Etwa 25 Menschen seien verletzt worden.

Das sagte sagten der Sicherheitsbeamte Mohamed Hassan und Augenzeugen der Deutschen Presse-Agentur. Nach Angaben des Radiosenders Andalus bekannte sich die islamistische Terrormiliz Al-Shabaab zu dem Anschlag.

Autos gesprengt

Die Extremisten seien am Morgen vor dem Hotel Sahafi mit zwei Autos vorgefahren, die voll mit Sprengstoff gepackt gewesen seien, erklärte Polizeisprecher Abdi Hassan. Einer von ihnen habe sich in einem der Fahrzeuge in die Luft gesprengt und mehrere Wachleute mit in den Tod gerissen.

Anschließend seien die mit somalischen Militäruniformen gekleideten Al-Shabaab-Kämpfer in das Hotel gerannt, hieß es. Dort hätten sie das Feuer eröffnet. Während es zu einem Schusswechsel zwischen Wachpersonal und Angreifern gekommen sei, sei auf dem Parkplatz das zweite Auto per Fernzündung explodiert.

Einige der Islamisten hätten vom Dach aus Handgranaten auf Sicherheitskräfte geworfen, die das Hotel umstellten. Soldaten der Regierung und der Afrikanischen Union sei es schließlich gelungen, die Angreifer aus dem Hotel zu vertreiben, teilte die AU-Mission AMISOM im Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Die Al-Shabaab hat Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida. Heute ist die Gruppe vor allem noch im Zentrum und Süden Somalias aktiv. Obwohl die Islamisten bereits 2011 von Truppen der Afrikanischen Union und der somalischen Armee aus Mogadischu vertrieben worden waren, verüben sie dort weiterhin Anschläge, vor allem auf Regierungsgebäude und Hotels. Auch im Nachbarland Kenia verbreitet die Al-Shabaab ihren Terror. Sie fordert den Abzug der kenianischen Truppen aus Somalia. (APA, 1.11.2015)