Titelverteidiger Salzburg ist in der Bundesliga in einen wahrlich meisterlichen Lauf gekommen. Nach den beiden Saisonauftaktpleiten gegen Mattersburg und Rapid haben die "Bullen" in den darauffolgenden elf Runden 27 von 33 möglichen Punkte geholt. In den jüngsten sieben Runden gab es sechs Siege. Am Samstag (18.30 Uhr) verteidigt Salzburg die Tabellenspitze in Altach.

Die Vorarlberger haben zwar zwei der vergangenen vier Duelle mit Salzburg gewonnen, sind aber dennoch klarer Außenseiter. Drei Niederlagen in Folge, nach 13 Runden nur Achter mit drei Zählern Vorsprung auf Schlusslicht Ried: Trainer Damir Canadi hat sich Altachs zweite Saison nach der Rückkehr ins Oberhaus sicher anders vorgestellt.

Selbstvertrauen holen

"Es wird eine besondere Leistung brauchen gegen die Mannschaft mit den besten Einzelspielern in der Liga", meinte Canadi vor dem Salzburg-Spiel. Die Flinte ins Korn werfen wollte der Wiener jedoch nicht: "Wir sind bereit und wollen uns Selbstvertrauen für zukünftige Aufgaben holen." Immerhin durfte Canadi das zuletzt verletzte Quartett Jan Zwischenbrugger, Benedikt Zech, Louis Ngwat-Mahop und Boris Prokopic wieder in den Kader holen.

Über die Tabellensituation besorgt ist Altachs Trainer nicht. "Wenn alle Spieler zurückkommen, ist genug Qualität da", hielt Canadi fest. Er muss weiter auf Rechtsverteidiger Andreas Lienhart und Angreifer Hannes Aigner verzichten. Vor allem Letzterer geht Altach als Anspielstation und Antreiber ab. Gegen den Meister aufgrund einer Sperre fehlt Innenverteidiger Alexander Pöllhuber.

Bei Salzburg wurden Dauerverletzte wie Christoph Leitgeb oder Reinhold Yabo zuletzt wenig vermisst. Bei Kapitän Jonatan Soriano und Co. läuft die Tormaschinerie wieder auf Hochtouren, nach wie vor auftretende Patzer in der Abwehr können dadurch übertüncht werden. Im Cup-Achtelfinale gegen Ried lag der Double-Sieger 0:2 in Rückstand, schaffte dennoch die Wende zum 4:2-Heimsieg. Trainer Peter Zeidler sah deshalb noch genug Luft nach oben.

Hinteregger oder Caleta-Car

"Die Moral in der Mannschaft ist sehr hoch. Ich habe aber kein Interesse, in einem Spiel zurückzuliegen. Dahin gehend muss sich unser Spiel entwickeln", meinte der Deutsche. Vor dem nächsten Gegner Altach sei sein Team gewarnt. "Ich kenne deren Weg gut, den ich live in meiner Zeit bei Liefering (in der Ersten Liga, Anm.) mitverfolgt habe. Wir fahren aber dorthin, um zu gewinnen", stellte Zeidler klar.

Dass Altach trotz aktuell anderslautender Bilanz – derzeit steht für den SCR in der Heimtabelle nur ein achter Platz zu Buche – als heimstark gilt, sei ein weiterer Ansporn. "Uns interessieren schwierige Aufgaben. Denn wir wollen damit wachsen", betonte Zeidler.

Gespannt darf man sein, ob der Schwabe in der Start-Elf Veränderungen vornimmt. In die jüngsten vier Liga-Partien ging Salzburg mit derselben Formation ins Spiel, viermal gab es einen Sieg. ÖFB-Teamspieler Martin Hinteregger könnte sich in Altach deshalb erneut auf der Bank wiederfinden. Im Cup feierte der Innenverteidiger nach zweimonatiger Verletzungspause sein Comeback, in der Liga könnte wieder Duje Caleta-Car zum Einsatz kommen. (APA, 30.10.2015)

SCR Altach – FC Red Bull Salzburg (Altach, Cashpoint-Arena, 18.30 Uhr, SR Weinberger). Bisheriges Saisonergebnis: 0:2 (a). Saison 2014/15: 0:5 (a), 4:1 (h), 1:0 (a), 2:2 (h)

Altach: Lukse – Zech, Ortiz, Zwischenbrugger, Schilling – Jäger, Netzer – Tajouri, Hofbauer, Schreiner – Seeger

Ersatz: Kobras – Umjenovic, Prokopic, Luxbacher, Roth, Salomon, Ngwat-Mahop

Es fehlen: Pöllhuber (gesperrt), Galvao (Knie), Aigner (Knie), Lienhart (Fersensporn)

Salzburg: Walke – Schwegler, Miranda, Caleta-Car/Hinteregger, Ulmer – Minamino, Schmitz, Keita, Berisha – Soriano, Damari

Ersatz: Stankovic – Lainer, Sörensen, Mukhtar, Laimer, Nielsen, Reyna

Es fehlen: Airton, Leitgeb, Yabo (alle Knie), Lazaro (Knöchel), Pehlivan (Oberschenkel)