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Apple TV kostet 150 Dollar und bietet eine neue Fernbedienung.

Foto: Reuters/Diefenbach

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Das Interface.

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Nicht weniger als die "Zukunft des Fernsehens" hat Apple-Chef Tim Cook bei der Präsentation des neuen Apple TV angekündigt. Erste Tests geben Cook nur bedingt recht: So schreibt das "Wall Street Journal" von einem "Grundstein" für die Weiterentwicklung des Fernsehens, während "The Verge" darauf hinweist, dass ähnliche Lösungen "schon länger hier" sind. Die Produtkbesprechungen erwecken also den Anschein, eine klassische Apple-Neuvorstellung vor sich zu haben: Bestehende Ideen wurden verbessert, kleinere Innovationen hinzugefügt und mit schönem Design und gutem Marketing an den Start gebracht.

Fernbedienung gut gelungen

Tatsächlich gibt es viel Lob für die neue Fernbedienung, die über einen Beschleunigungssensor und ein Gyroskop verfügt. Damit wäre eine Wii-ähnliche Steuerung für Videospiele möglich. Zur Konsole muss Apple TV allerdings erst reifen, momentan gibt es fast ausschließlich iOS-Portierungen. Zweite Neuerungen bei Apple TV ist die verstärkte Integration von Assistentin Siri. Sie kann künftig Streaming-Apps durchsuchen und nach Spracheingabe etwa "Filme mit Roger Moore" oder "Komödien aus den 1960ern" präsentieren.

Siri: Fein, aber limitiert

Tester bemängeln allerdings, dass Siri zu wenige Apps unterstütze. Youtube kann etwa nicht durchsucht werden. Apple-Chef Cook kündigte allerdings an, die Such-API für Siri freizugeben. Die Anzahl der verfügbaren Apps sorgt aber auch prinzipiell für Kritik. So bemängelt das "Wall Street Journal", dass etwa Amazons Streaming-Dienste nicht verfügbar sind. Amazon nahm deshalb sogar Apple TV aus dem Angebot. Aber auch die limitierte Auswahl dürfte in Zukunft erweitert werden.

Warum kein 4K Ultra?

Verwunderlich ist auch, dass Apple TV 4K-Ultra-Streaming nicht unterstützt. Das wird auch von "Mashable" kritisiert. Gelobt wird hingegen das einfache Setup. Apple TV lohne sich daher vor allem für bisherige Apple-Nutzer, auch wenn die Integration mit anderen Geräten noch enger sein könnte. Dass man beispielsweise durch Spracheingabe auf dem iPhone keine Videos auf dem Fernseher starten könne, wirke wie eine "verpasste Chance", schreibt "The Verge". Zusammengefasst lässt sich aber sagen, dass alle Rezensenten die Set-Top-Box loben. Wer tatsächlich 150 Dollar für das Gerät ausgeben wolle, könne getrost zu Apple TV greifen. (red, 29.10.2015)