Angst vor dem Zahnarzt scheint in Österreich laut Online-Umfrage von Gallup weitverbreitet. Besonders Jüngere und Frauen sind demnach betroffen und vermeiden den Arztbesuch.

Im Fall von Parodontitis, einer Entzündung des Zahnhalteapparates, kann dies sogar zum Zahnverlust führen, da sich der Knochen sukzessive zurückbildet. Bei über 40-Jährigen ist das die häufigste Ursache für Zahnverlust.

66 Prozent der 1.000 Befragten gaben in der Umfrage vom September 2015 an, an Zahnfleischbluten zu leiden, 51 Prozent hätten auch schon einen Zahnfleischrückgang bemerkt. Trotz dieser Anzeichen auf eine Zahnfleischerkrankung gehen 65 Prozent der Befragten wegen solcher Beschwerden nicht zum Arzt.

Im Frühstadium behandelbar

Dabei wäre es gerade in dieser Phase äußerst wichtig, sich in Behandlung zu begeben, weil die Zahnfleischerkrankung im Frühstadium noch gut behandelbar sei, wie Corinna Bruckmann, Generalsekretärin der Österreichischen Gesellschaft für Parodontologie (ÖGP).

Abgesehen davon, dass Patienten oft nicht mehr gut sprechen könnten oder zum Beispiel bei der Nahrungsaufnahme eingeschränkt seien, könne Parodontitis auch im restlichen Körper erhebliche Schäden verursachen und negativen Einfluss auf andere Organsysteme nehmen.

Laut Bruckmann besteht beispielsweise ein Zusammenhang mit Diabetes und auch in Bezug auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Frühgeburten wird ein Zusammenhang vermutet. Wichtig ist laut der Generalsekretärin deswegen, epigenetische Risikofaktoren, wie Rauchen, Stress oder schlechte Ernährung zu eliminieren. Zudem sollte eine regelmäßige parodontale Grunduntersuchung beim Zahnarzt durchgeführt werden. Diese werde zwar nicht von der Krankenkasse bezahlt, sei aber um rund 30 Euro erhältlich. (APA, 28.10.2015)