Hamburg/Wolfsburg – Volkswagen droht für die Nachbesserung von manipulierten Dieselmotoren einem Bericht zufolge ein enormer Aufwand. VW-Ingenieure müssten dafür bis zu zehntausend verschiedene Lösungen ausarbeiten, berichtete das Nachrichtenportal "Spiegel Online" am Dienstag unter Berufung auf Konzernkreise. VW war zunächst nicht für eine Anfrage zu erreichen.
Bereits zuvor war klar, dass die Umrüstung der Motoren mit der Betrugssoftware sehr komplex werden würde: Betroffen sind nicht nur unterschiedliche Motorentypen, sondern auch in verschiedene Marken, unterschiedliche Modellen und diverse Zielmärkte. VW denkt deshalb auch über Eintauschprämien als Alternative zu Nachbesserungen nach. Betroffene Kunden könnten dann ihren Wagen in Zahlung geben und zusätzliche Anreize von VW bekommen, wenn sie einen Neuwagen kaufen.
Volkswagen arbeitet derzeit den größten Skandal in seiner Unternehmensgeschichte auf. Der Konzern hat zugegeben, Abgaswerte von Dieselfahrzeugen durch eine Software manipuliert zu haben, die bei Tests zu einem niedrigeren Schadstoffausstoß führte als im Normalbetrieb. Weltweit wurde die Software in bis zu elf Millionen Autos eingebaut. (APA, 27.10.2015)