Rom – Die italienischen Staatsbahnen (FS) wollen mit Hochgeschwindigkeit im Ausland wachsen. "Wir sind an einer Expansion in Nachbarländern interessiert, vor allem in Frankreich. Auch Belgien ist für uns interessant", erklärte Bahnchef Michele Mario Elia am Montag.

Verhandelt werde auch über Verbindungen zwischen Italien und Marseille, sowie über Nachtzüge zwischen Italien und Paris. "Wir wollen unsere Aktivität außerhalb Italiens im Hochgeschwindigkeitsbereich ausdehnen, in dem wir über ein technologisches Knowhow und Züge von höchstem Niveau verfügen", berichtete Elia. Die FS seien bereits mit der Tochter Netinera im regionalen Bahnverkehr in Deutschland präsent. Die Bahntochter erwirtschafte jährlich 200 Mio. Euro Umsatz.

Die Staatsbahnen seien um die technische Harmonisierung des europäischen Bahnsektors bemüht. Das vierte Eisenbahnpaket mit den neuen Vorgaben die Liberalisierung am Bahnsektor sei wichtig, um die EU-Verkehrskorridore durch eine Harmonisierung besser zu nutzen, so Elia.

Italiens Verkehrsminister Graziano Delrio bestätigte indes Pläne zur Teilprivatisierung der Bahnen im kommenden Jahr. Die italienische Regierung plant 2016 die Börsennotierung eines 40-prozentigen FS-Anteils. Die EU-Kommission und der Internationale Währungsfonds haben Italien aufgefordert, die Privatisierungen zu beschleunigen. (APA, 26.10.2015)