Wolfsburg/Wien – Der VW-Skandal trifft auch die österreichische Polizei. Der Sprecher des Innenministeriums, Karl-Heinz Grundböck bestätigte am Freitag einen Bericht des "Kurier" (Freitagsausgabe), wonach 2.372 Dienstfahrzeuge der Polizei mit den TDI-Motoren der Baureihe EA189 ausgerüstet sind. Bei Autos mit diesen Dieselmotoren wurde eine Software eingebaut, mit der Schadstoffwerte manipuliert wurden.

Die Polizei hat ihre Autos bei einem Fuhrparkdienstleister geleast, der per Ausschreibung – durchgeführt von der Bundesbeschaffungsgesellschaft – ausgewählt wurde. In dem Dienstleistungsrahmenvertrag ist nicht nur die Bereitstellung der Fahrzeuge, sondern auch Service, allfällige Reparaturmaßnahmen und Ähnliches mehr enthalten. Grundböck ging davon aus, dass die notwendigen Werkstattarbeiten im Rahmen routinemäßiger Aufenthalte – Service, Ölwechsel, Reifenwechsel – durchgeführt werden können.

Auch deutsche Polizeiautos betroffen

Auch in vielen deutschen Bundesländern muss sich die Polizei wegen der Diesel-Affäre auf tausendfache Rückrufe ihrer VW-Streifenwagen einstellen. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei Innenministerien und Behörden.

Demnach sind fast überall große Teile des Fuhrparks von den Anfang 2016 bevorstehenden Nachrüstungen bei Abgas-Software oder Umbauten an Motoren und Katalysatoren betroffen.

Im Volkswagen-Stammland Niedersachsen geht die zentrale Polizeidirektion davon aus, dass etwa 1.000 Streifen- und Zivilautos der Kernmarke VW sowie bis zu 100 Wagen von Audi, Skoda und Seat zurückgeholt werden müssen. Insgesamt geht es um mehr als ein Viertel der rund 4.300 Fahrzeuge im Fuhrpark der niedersächsischen Polizei. Die Teilzeit-Ausfälle würden die Arbeit allerdings nicht behindern, heißt es in Hannover.

Noch mehr Autos trifft es in Nordrhein-Westfalen. Die Polizei muss im bevölkerungsreichsten Bundesland etwa 2100 Fahrzeuge untersuchen lassen.

Deutschlandweit muss Volkswagen im Skandal um manipulierte Motor-Software ab Jänner 2016 rund 2,4 Millionen Dieselmodelle zurückholen. Die für die Kunden kostenlose Aktion dürfte bis zum Jahresende andauern. (APA, 23.10.2015)