Neusiedl am See/Eisenstadt/Budapest – Knapp zwei Monate nach der Entdeckung von 71 in einem Lkw erstickten Flüchtlingen an der A4 und der Festnahme von sechs mutmaßlichem Schleppern gibt es noch keine Entscheidung, wo das Strafverfahren laufen wird. Die Staatsanwaltschaft Eisenstadt hat Anfang Oktober einen Antrag auf Übernahme an die ungarischen Behörden gestellt. Dort ist man dabei, den Antrag zu übersetzen.

Die Eisenstädter Behörde hatte den Antrag damit begründet, dass die Flüchtlinge mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf ungarischem Staatsgebiet ums Leben gekommen seien. Mehrere Mitglieder eines ungarisch-bulgarischen Schlepperrings wurden in den beiden Ländern festgenommen. Die StA strebe "eine konzentrierte Führung des gesamten Strafverfahrens durch die ungarische Justiz" an, hieß es am 8. Oktober in einer Mitteilung der Eisenstädter Anklagebehörde.

Bei der ungarischen Generalstaatsanwaltschaft wird der Antrag übersetzt und geprüft, wie eine Sprecherin der Behörden am Donnerstag der APA sagte. Erst danach werde es weitere Informationen seitens der Generalstaatsanwaltschaft geben. (APA, 22.10.2015)