In der Stadt haben es begabte Kinder verhältnismäßig leicht, die für sie passende Förderung zu erhalten. Am Land ist das schwieriger. Damit sich das ändert, startet kommende Woche das Projekt "BeRG: Begabung entwickelt Region und Gemeinde" im Salzburger Oberpinzgau.

"Wir bauen ein Netzwerk auf, damit begabte Kinder und Jugendliche die passende Unterstützung finden", erklärte Claudia Resch, Geschäftsführerin des Österreichischen Zentrums für Begabtenförderung und Begabungsforschung. Ist das Pilotprojekt erfolgreich, könnte es auch auf andere ländliche Regionen ausgedehnt werden.

Vielseitige Talente

Zwischen Mittersill und Krimml werden 15 bis 25 Personen als Ansprechpartner ausgebildet, um Eltern, Lehrer oder Kinder bei Fragen rund um die Begabung und gezielte Förderung zu beraten. Die interaktive Landkarte "Schätze des Oberpinzgaus" macht jene Angebote sichtbar, die es für talentierte Kinder und Jugendliche schon gibt. Musikkapellen, Sportvereine oder Einrichtungen wie das Nationalparkzentrum Mittersill oder die Wasserwelt in Krimi sind in dieser Karte zu finden. "Wir wollen damit einen unkomplizierten Weg zu den Experten bieten", sagte Resch. Schließlich haben Begabtenförderer unterschiedlichste Gesichter: Das könne der Obmann der Feuerwehr ebenso sein wie der Kapellmeister oder die Goldhaubenfrau, ist die Geschäftsführerin überzeugt.

Förderung im Unterricht

Weitere Bausteine der Begabtenförderung am Land: Kindergartenpädagogen und Lehrer erhalten über Fortbildungen das nötige Rüstzeug, um talentierte Kinder gezielt zu unterstützen. "Die Förderung im Unterricht bleibt das Wichtigste", betonte Resch. Geplant ist ein Forschungs- und Schaffensraum für Veranstaltungen und Workshops sowie eine eigene Kinderuni für die Oberpinzgau. Und nicht zuletzt soll in der Bevölkerung das Bewusstsein für Begabungsförderung geweckt werden.

Das Projekt BeRG ist vorerst auf drei Jahre angelegt und wird vom Land Salzburg und der EU finanziert. Den Auftakt bildet die Veranstaltung "Auf geht's!" am 30. Oktober im Nationalparkzentrum Mittersill. (APA. 21.10.2015)