Wien – Die Verhandlungen der großen Wissenschaftsverlage mit den Universitäten werden in jedem Land unterschiedlich gehandhabt. Teils verhandeln die Universitäten einzeln, teils schließen sie sich zu einem oder mehreren Konsortien zusammen. In Österreich gibt es ein nationales Bibliothekenkonsortium: Kooperation E-Medien Österreich (Kemö). Meist führt dieses für alle Unis die Verhandlungen mit den Verlagen, die Universitäten haben aber auch die Möglichkeit, auszusteigen und auf eigene Faust zu verhandeln.

Sowohl in den Niederlanden wie auch in Österreich verhandeln die Unis also in der Regel geschlossen mit den Verlagen.

Was die Verhandlungsposition der niederländischen Universitäten allerdings von den österreichischen unterscheidet, ist, wer verhandelt: Bis vor einem Jahr saßen auch in den Niederlanden die Bibliotheksleiter den Verlagsriesen gegenüber, im letzten Jahr haben diese Aufgabe allerdings die Uni-Präsidenten unternommen, die wesentlich mehr Einfluss auf die Wissenschafter und damit Macht haben.

Neben den Preisen, die Unis für den Zugang zu den Fachjournalen zahlen, ist Open Access zentrales Thema. Beim freien Zugang zählt der österreichische Wissenschaftsfonds FWF zu den internationalen Vorreitern: Er verpflichtet seine Projektnehmer, ihre Ergebnisse frei zugänglich zu publizieren, und hat einige Open-Access-Abkommen verhandelt. (trat, 21.10.2015)