Flüchtlinge und Sympathisanten ziehen skandierend vom Grazer Jakominiplatz durch die Herrengasse und Hauptplatz in Richtung des Protestcamps gegenüber dem Asylamt beim Stadtpark.

Foto: walter müller

Die Flüchtlinge wollen auf ihre Situation aufmerksam machen und fordern mit dem Hinweis auf die prekäre Menschenrechtssituation und Kriegsgefahr in ihren Ländern einen rascheren Nachzug ihrer Familien. Seit mehreren Tagen ist im Stadtpark ein entsprechendes Protestcamp eingerichtet.

Foto: walter müller

Graz – In Graz haben am Samstagnachmittag über 100 Flüchtlinge und Unterstützer für eine raschere Abwicklung ihrer Asylverfahren und für eine schnelle Nachholung ihrer Familien demonstriert. Der Demonstrationszug bewegte sich nach einer kurzen Auftaktveranstaltung am Jakominiplatz durch die Herrengasse.

Warten auf die Behörden

Die Flüchtlinge und ihre Unterstützer trugen Transparente mit auf englisch, deutsch und arabisch geschriebenen Botschaften "Asyl ist Menschenrecht", "Kein Mensch ist illegal" oder "Unsere Familien können nicht mehr warten". Flüchtlinge hielten auch beim Sammelpunkt zwischen dem ehemaligen Corti-Schuhhaus und den Marktständen am Jakominiplatz zwei kurze Reden, eine auf Englisch und eine auf Deutsch.

Der Tenor: Einige der Schutzsuchenden würden schon sechs Monate bis eineinhalb Jahre auf ihr Interview bei den Behörden warten, das lange Ausharren sei sinnlos. Gegen 15.30 Uhr bewegte sich der Demozug dann durch die Herrengasse, der Straßenbahnverkehr war rund eine halbe Stunde eingestellt.

Einige der Teilnehmer harren seit 30. September in einem kleinen Protestcamp vor der alten Landespolizeidirektion im Stadtpark aus, um unter dem Motto "Every minute counts – our families are in danger" ihre Verfahren zu beschleunigen, bzw. zu den Interviews zu kommen, die mit über die Zulassung des Asylantrags entscheiden. (APA, 17.10.2016)