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Die Ruinen des bombardierten Spitals

Foto: Médecins Sans Frontières via AP

Kabul/Washington – Der afghanische Präsident Ashraf Ghani hat am Freitag den geplanten Abzugsstopp der US-Soldaten aus seinem Land begrüßt. Gruppen wie die Taliban, deren jüngste Offensive zur Entscheidung der US-Regierung beigetragen hatte, müssten wissen, dass ihr Krieg zur Niederlage führe. Die Tür der afghanischen Regierung für neue Friedensgespräche sei aber offen.

US-Präsident Barack Obama hatte am Donnerstag angekündigt, dass die rund 10.000 US-Soldaten am Hindukusch nicht – so wie zuvor geplant – bald abziehen würden, sondern ein Teilabzug erst 2017 beginnen wird. Auch die deutsche Bundeswehr stellt sich auf einen längeren Einsatz ein.

Washington weiter in Kritik

Der US-Einsatz war zuletzt nach dem Angriff auf eine Klinik von Ärzte ohne Grenzen in Kunduz in die Kritik geraten. Dabei waren vergangene Woche 22 Menschen getötet worden. Wie in der Nacht zum Freitag berichtet wurde, wussten amerikanische Spezialkräfte offenbar darüber Bescheid, dass es sich bei ihrem Ziel um ein Spital handelte. Allerdings sei unklar, ob dies auch an jene weitergeleitet wurde, die schließlich den Luftschlag anordneten.

Auch in der Frage der Drohnenschläge gegen Terroristen gibt es neuen_Druck auf die Obama-Regierung. Die Webseite The Intercept veröffentlichte zuletzt interne Dokumente, die unter anderem von Fehlern bei der Zuordnung von Zielpersonen sprachen. (red, 16.10.2015)