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Grace Poe zählt zu den ernstzunehmenden Kandidatinnen bei der Wahl auf den Philippinen 2016.

Foto: Reuters / Ezra Acayan

Manila – Vor der Präsidentschaftswahl auf den Philippinen im kommenden Mai wird der Wahlkampf wieder von zahlreichen Exzentrikern aufgemischt, die ihren Hut in den Ring werfen. Bis Donnerstagfrüh registrierten sich bereits 60 Präsidentschaftskandidaten, wie die Wahlkommission des südostasiatischen Landes mitteilte. Nur drei von ihnen gelten als ernstzunehmende Kandidaten für die Wahl im kommenden Jahr.

In der eher chaotischen Demokratie des Inselstaats registrieren sich jedoch immer auch sogenannte Nerv-Kandidaten. Dieses Mal zählt etwa Allan Carreon dazu, der bei der Registrierungsstelle in der Hauptstadt Manila in einem T-Shirt mit der Aufschrift "intergalaktischer Weltraumbotschafter" erschien. Die Wähler ließ er wissen, dass er sich Rat bei Außerirdischen hole. Ein potenzieller Rivale ist der bärtige Romeo John Ygonia, der sich lieber als "Erzengel Luzifer" bezeichnen lässt. Er kandidiere im Auftrag seines "Herrn", verkündete er.

"Machen aus Wahlsystem einen Jux"

Göttlichen Einfluss macht auch die 70-jährige Marita Arilla geltend, eine pensionierte Lehrerin, welche die Republik der Philippinen in eine Monarchie für Gott verwandeln will. Bescheidener zeigte sich der pensionierte Polizist Romeo Plasquita. "Ich bin nicht geeignet für die Präsidentschaftswahl, ich habe kein Geld und keine Persönlichkeit", sagte er Reportern bei seiner Registrierung. Er trete lediglich an, weil er seit fünf Jahren keine Pension erhalten habe. Nun erhoffe er sich die nötige Aufmerksamkeit für sein Anliegen.

Zu den ernstzunehmenden Kandidaten zählen bisher Mar Roxas von der regierenden Liberalen Partei, Oppositionsführer Jejomar Binay und die unabhängige Kandidatin Grace Poe. Die Wahlkommission kündigte an, nach entsprechenden Prüfungen diejenigen Kandidaten ausschließen zu wollen, die sich "einen Jux aus dem Wahlsystem" machten. (APA, 15.10.2015)