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Foto: REUTERS/ISSEI KATO

Kagoshima – Viereinhalb Jahre nach der Kraftwerkskatastrophe von Fukushima ist in Japan am Donnerstag ein zweiter Atomreaktor wieder ans Netz gegangen. Im Kraftwerk Sendai rund tausend Kilometer südwestlich der Hauptstadt Tokio sei der zweite Reaktor am Vormittag hochgefahren worden, teilte der Betreiber Kyushu Electric Power mit.

In der Anlage war bereits Mitte August der erste Reaktor wieder angefahren worden. Alle Atomanlagen in Japan waren nach der Katastrophe von Fukushima im März 2011 schrittweise abgeschaltet worden. Die Reaktoren von Sendai sind bisher die einzigen, die verschärfte Sicherheitsauflagen erfüllen. Viele Anrainer und Atomkraftgegner sind wegen Erdbeben- und Vulkanrisiken in der Gegend gegen ein Wiederanfahren der Atomanlage.

Japan will bis zum Jahr 2030 bis zu 22 Prozent seiner Energie wieder aus Atomstrom beziehen. Dass die konservative Regierung zur Nuklearenergie zurückkehrt, hat vor allem wirtschaftliche Gründe: Japan kämpft mit Handelsdefiziten, vor allem wegen der hohen Kosten für fossile Brennstoffe. (APA, 15.10.2015)