Linz – Mit Caroline Wozniacki hat der bekannteste Name der 25. Auflage des Generali Ladies in Linz mit Ach und Krach die erste Runde überstanden. Die als Nummer zwei gesetzte Dänin rang die Kroatin Mirjana Lucic-Baroni nach 2:13 Stunden mit 3:6, 7:6 (3), 6:4 nieder und komplettierte damit das Achtelfinale.

"Ich habe ein hartes Match erwartet. Sie hat sehr stark gespielt und hart geschlagen, aber ich bin froh, durch zu sein", sagte Wozniacki, die im zweiten Satz nach einer 4:1-Führung noch ins Tiebreak musste. Auch im dritten Satz gab sie beinahe ein 5:1 aus der Hand, ehe sich die Weltranglistenelfte noch 6:4 durchsetzte.

Wozniacki trifft im Achtelfinale am Donnerstag auf die Belgierin Kirsten Flipkens. Sie ist die einzige Spielerin aus den Top Fünf des Turniers (die Tschechin Anna Karoline Schmiedlova hatte ihre Nennung zurückziehen müssen), die nicht gleich zum Auftakt ausgeschieden ist. Sehr zur Erleichterung der Veranstalter, die auch im Vorjahr gleich in der ersten Runde die beiden Topstars verloren.

Schon zuvor hatte sich US-Open-Finalistin Roberta Vinci gleich nach ihrem ersten Match wieder aus Linz verabschiedet. Die als Nummer drei gesetzte Italienerin unterlag der serbischen Weltranglisten-99. Aleksandra Krunic 1:6, 7:6 (3), 1:6 und verlor damit auch das dritte Duell in diesem Jahr. Nach ihrem Sensationslauf in Flushing Meadows und zuletzt dem Halbfinale in Wuhan war Vinci trotz durchwachsener Saison die klare Favoritin gewesen. "Es war heute ein schlechter Tag. Sie hat gut gespielt, aber der Platz war sehr langsam, und die Bälle sind schwer", sagte die Weltranglisten-17.

Vinci: "Ein bisschen müde"

Nach einem 1:6, 1:3 kämpfte Vinci sich noch zurück, "ich habe einen guten zweiten Satz gespielt". Mit dem Halbfinalsieg über Serena Williams hatte die 32-Jährige, die im Doppel sogar schon bis an die Spitze geklettert war, weltweit Schlagzeilen geschrieben und der US-Amerikanerin den Grand Slam vermasselt. "Natürlich, das ist immer in meinem Kopf", setzte Vinci ein breites Grinsen auf, als sie auf das Match ihres Lebens angesprochen wurde. "Es war unglaublich, wahrscheinlich kann es meine Karriere ändern. Aber jetzt bin ich natürlich ein bisschen müde nach der langen Saison."

Die Italienerin, die sich im New Yorker Endspiel ihrer Landsfrau Flavia Pennetta beugen musste, glaubt nicht ganz an die Rücktrittsankündigung ihrer Bezwingerin. "Vielleicht wird sie ihre Meinung noch ändern. Sie sagt, dass sie zurücktritt, aber ich weiß es nicht."

Vinci hat sich mit dem plötzlichen Erfolg im Einzel aber selbst überrascht. "Natürlich konnte ich das nicht erwarten. In zwei Monaten so viele Punkte, das war unglaublich für mich." Und auch für die ohnehin sportverliebten Italiener: "Es war komplett verrückt", erzählte Vinci in typischem "Italo-English". Auf die Frage, ob die Sponsoren in Italien nun bei ihr Schlange stehen würden, zeigte sie neuerlich ein breites Grinsen: "Yes!" (APA, 14.10.2015)