Paris – Eine insbesondere für Olivenbäume gefährliche Pflanzenseuche hat den Sprung nach Frankreich geschafft. Die von einer Unterart des Bakteriums Xylella Fastidiosa ausgelöste Krankheit konnten nun erstmals auf dem französischen Festland nachgewiesen werden, wie das Landwirtschaftsministerium in Paris am Dienstag mitteilte.

Vergangenes Jahr hatte das Bakterium bereits mehr als eine Million Olivenbäume in Italien befallen und dadurch unter Landwirten europaweit Furcht vor einer Ausbreitung ausgelöst. Schon Ende Juli waren auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika Ansteckungsfälle gemeldet worden, woraufhin die Behörden in Südfrankreich vorsorglich Maßnahmen gegen eine Ausbreitung der Bakteriums ergriffen hatten.

75 Infektionsherde auf Korsika

Xylella fastidiosa wird durch an Pflanzen saugenden Insekten wie beispielsweise Zikaden übertragen. Die Insekten tragen es in die Krone von Bäumen oder auf kleinere Pflanzen, woraufhin diese rasch auszutrocknen beginnen und kurz darauf Pflanzen in der Umgebung anstecken. Über 75 solcher Infektionsherde wurden seit Juli auf Korsika entdeckt.

Im vergangenen Jahr hatte das Bakterium in Italien großen Schaden bei der Olivenernte angerichtet. Dort wurden in der Region Apulien mehr als eine Million Bäume mit der unheilbaren Pflanzenkrankheit infiziert. Xylella fastidiosa ist eine Gefahr für eine Reihe von Pflanzen, darunter etwa Nutzpflanzen wie Wein, Oliven und Zitronen, aber auch größere Baumarten wie Eichen oder Ahorn. Nach Angaben von Landwirten lässt sich die schnelle Ausbreitung außer durch Schutzmaßnahmen gegen Insekten nur verhindern, indem betroffene Pflanzen angezündet werden. (APA/red, 13.10.2015)