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Die Effizienz von Goalgetter Marc Janko ist durchaus beeindruckend.

Foto: APA/ROLAND SCHLAGER

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Frankreich, sie kommen!

Grafik: APA

Wien – 25 Tore in 50 Länderspielen für das österreichische Nationalteam: Mit dieser Quote hat Marc Janko mittlerweile selbst Stürmerlegende Hans Krankl (34 Tore in 69 Partien) übertroffen. Zweimal traf der 32-Jährige am Montagabend beim 3:0 gegen Liechtenstein, siebenmal in der gesamten, für Österreich so erfolgreich verlaufenen EM-Qualifikation.

Seine Effizienz begründet Janko auch mit der Qualität seiner Hinterleute. "Ich habe schon erwähnt, dass ich ohne der Mannschaft wirklich nichts wert wäre", sagt der Niederösterreicher. "Ich denke, dass ein ganz großer Dank der Mannschaft gebührt. Ich weiß zu schätzen, was die Jungs für mich leisten. Und ich stehe halt immer richtig." Beim Jubiläumseinsatz gegen Liechtenstein tat er es in den Minuten 54 und 57.

Knapp an Herzog dran

Mit seinem Doppelpack rückte Janko auf Rang acht der ewigen ÖFB-Schützenliste, nur ein Treffer fehlt ihm auf Andreas Herzog. Spitzenreiter ist Toni Polster, der von 1982 bis 2000 in 95 Spielen nicht weniger als 44 Tore erzielte. "Um den Toni einzuholen, müsste ich noch zehn Jahre weiterspielen", meint Janko. "Er ist zu Recht ganz oben. Er ist zu Recht eine Legende, da bin ich noch weit entfernt."

Mit dem ÖFB-Team hat Janko durch die Qualifikation für die EM 2016 in Frankreich allerdings bereits Geschichte geschrieben. Die EM-Teilnahme soll aber noch nicht alles gewesen sein: "Ich hoffe, dass noch kein Ende in Sicht ist. Wir wollen uns keine Grenzen setzen und weiter hungrig bleiben. Wir wollen immer wieder nachlegen."

Die Fähigkeit zur Selbstkritik ist bei den ÖFB-Kickern vorhanden, sagt Janko, das werde auch immer wieder durch Aussagen nach gewonnenen Spielen belegt. "Das zeigt, dass sich jeder verbessern möchte. Ich glaube, dass wir noch immer Luft nach oben haben." Das gelte für ihn selbst wie auch für seine Teamkollegen.

Lewandowski, Müller, Dsjuba, Ibrahimovic, Janko

Janko hätte gegen Liechtenstein sogar noch den einen oder anderen Treffer mehr erzielen können. Dennoch zeichnete er für fast ein Drittel der 22 österreichischen Quali-Tore verantwortlich. Öfter als siebenmal trafen in der zu Ende gehenden Qualifikation vorerst nur vier Spieler: der Pole Robert Lewandowski (13), Deutschlands Thomas Müller (9) sowie der Russe Artem Dsjuba und Schwedens Zlatan Ibrahimovic (je 8).

"Ich habe auch schon andere Zeiten erlebt", sagt Janko. Teamchef Marcel Koller hatte ihm aber auch das Vertrauen geschenkt, als er bei Trabzonspor auf dem Abstellgleis stand und weite Anreisen aus Australien auf sich nehmen musste. Derartige Probleme gibt es nun nicht mehr, seit er für den FC Basel auf Torjagd geht. Dort hat er in acht Ligaspielen sieben Tore erzielt.

Sieg gegen die Schweiz als nächstes Ziel

Im nächsten Länderspiel, dem ersten Test für die EM, geht es am 17. November in Wien gegen die Schweiz. "Wir wollen jedes Spiel gewinnen", sagt Janko. Das habe das Team auch in den beiden abschließenden Quali-Spielen in Montenegro (3:2) und gegen Liechtenstein gezeigt. "Es ist um nichts mehr gegangen, aber wir haben uns Ziele gesetzt."

Immerhin galt es, sich gebührend von den Fans zu verabschieden. "Es ist unfassbar, was hier entstanden ist", sagt Janko in Anbetracht der Jubelchöre lange nach Schlusspfiff im ausverkauften Ernst-Happel-Stadion. (APA, 13.10.2015)