Ein Metall, so leicht wie kein anderes.

Foto: Boeing

Das Gewicht eines Flugzeugs ist ein entscheidender Faktor für den Treibstoffverbrauch. Also ist es kein Wunder, dass sich Hersteller wie Boeing auch in der Grundlagenforschung engagieren. Und dabei demonstriert das Unternehmen nun einen wichtigen Fortschritt.

Federleicht

Mit Microlattice ist dem Flugzeugbauer im Rahmen der gemeinsam mit General Motors geführten HRL Laboratories die Entwicklung des leichtesten metallischen Werkstoffs der Welt gelungen. Hundertmal leichter als Styropor soll er sein, wie das Unternehmen in einem Video verkündet.

Aufbau

Möglich wird das durch den Aufbau, für den man sich vom menschlichen Knochen habe inspirieren lassen: Microlattice bestehe aus Röhren, die 1.000-mal dünner als ein menschliches Haar sind und deren Außenhaut gerade einmal 100 Nanometer dick ist, so Forscherin Sophia Yang. Dadurch sei der Hauptbestandteil (99,99 Prozent) von Microlattice Luft, der Rest ist Nickel. Diese Kombination ergebe eine sehr hohe Stabilität bei geringem Gewicht.

Boeing

Balance

Wie leicht das Material tatsächlich ist, zeigt man an einem eindrücklichen Beispiel, in dem das Metall auf einer reifen Löwenzahnpflanze ("Pusteblume") balanciert wird. Ein weiterer Vorteil von Microlattice: Es sei sehr flexibel, so Boeing. Entsprechend könne man ein Ei darin verpacken und aus dem 25. Stockwerk werfen – und es würde problemlos ganz bleiben.

Ausblick

Die Forscher betonen, dass Microlattice künftig bei Flugzeugen für Bodenplatten und Außenwände zum Einsatz kommen könnte. Wann es so weit ist, darauf will sich das Unternehmen aber noch nicht festlegen. Bis zur Marktreife kann es einige Jahre dauern, wie Boeing sehr gut weiß. Immerhin hatte man Microlattice bereits vor einigen Jahren erstmals angekündigt. (red, 13.10.2015)