Vorläufig verzichtet die US-Regierung noch darauf, IT-Unternehmen die Aufweichung von Verschlüsselung zu verordnen.

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Der Widerstand von Datenschützern und vielen Größen der Tech-Branche hat sich ausgezahlt. Die US-Regierung wird darauf verzichten, IT-Unternehmen zur Einrichtung von Hintertüren zur Aushebelung von Verschlüsselung einzurichten – jedenfalls vorerst. Nachdem immer mehr Firmen die Kommunikation ihrer Kunden auch innerhalb der eigenen Netzwerke absichern, hatte man zuerst auf eine solche Möglichkeit gedrängt.

Nun, so schreibt die Washington Post, will man weiter auf Überzeugungsarbeit setzen und Firmen wie Google, Apple oder Microsoft dazu bewegen, einen anderen Weg zu schaffen bei behördlichen Untersuchungen Zugriff auf benötigte Informationen zu erhalten.

Geheimdienste verärgert über mehr Verschlüsselung

Dies ist allerdings immer noch problematisch, zumal die Verschlüsselung oft so erfolgt, dass nur der Nutzer des jeweiligen Endgerätes die Verschlüsselung aufheben kann, nicht aber der Anbieter von Diensten wie Cloudspeicher, Webmail oder Messaging.

Geheimdienste wie das FBI ist diese zunehmend beliebtere Praxis ein Dorn im Auge. Man argumentiert, dass diese Maßnahmen die Ausforschung von Spionen und Terroristen erschweren und somit ein Sicherheitsrisiko sein würde.

Kritiker, die sich unter anderem unter dem Banner der Kampagne "Save Crypto" verbündet haben, halten dagegen, dass es nicht möglich ist, Hintertüren zu schaffen, die ausschließlich Behörden zugänglich sind. Ein absichtlicher "Fehler" in der Verschlüsselung könnte auf kurz oder lang auch von Verbrechern ausgenutzt werden.

Verhärtete Fronten

Die Fronten sind trotz laufender Gespräche weiter verhärtet. Die Gegner der Geheimdienstforderungen wollen gesetzliche Maßnahmen, um Datenschutz und Privatsphäre weiter zu stärken, Befürworter werfen ihnen vor, nicht einmal im Geringsten auf Forderungen von Regierung und Behörden einzugehen. (gpi, 11.10.2015)