Paris/Vatikanstadt – Nach monatelangem Tauziehen hat die französische Regierung auf die Nominierung des homosexuellen Laurent Stefanini zum neuen Botschafter im Vatikan verzichtet. Wegen des Vetos des Vatikans habe Paris die Nominierung Stefaninis fallen gelassen, berichtete die französischen Tageszeitung "Liberation".

Die französische Regierung werde bis 2017 keinen neuen Botschafter vorschlagen, verlautete es aus diplomatischen Kreisen in Paris. Die Regierung hatte den bisherigen Protokollchef des Elyseepalastes bereits im Jänner als neuen Botschafter benannt. Präsident Francois Hollande wählte ihn nach Angaben des Elysee aus, weil er "einer der besten französischen Diplomaten ist".

Verärgerte Papst

Der Papst soll Indiskretionen zufolge versichert haben, nichts gegen den Diplomaten selbst zu haben. Vielmehr sei er verärgert über die Einführung der Homo-Ehe in Frankreich vor zwei Jahren. Der Kirchenstaat in Rom kann wie andere Staaten auch einen vorgeschlagenen Botschafter ablehnen. Dies kommt allerdings relativ selten vor. (APA, 10.10.2015)