Oslo – Das Tunesische Nationale Dialogquartett erhält den Friedensnobelpreis 2015. Das Quartett habe den Dialog unter den tunesischen Bürgern gefördert, erklärte die Jury in Oslo. Zu dem Quartett gehören die tunesischen Gewerkschaften, Vertreter von Handel und Industrie, die Anwaltskammer und die tunesische Menschenrechtsliga. Der Preis werde für die Bemühungen um eine pluralistische Demokratie in dem nordafrikanischen Land im Zuge des Arabischen Revolution vergeben, hieß es in der Begründung.
In der Begründung des Nobelpreiskomitees vom Freitag heißt es: "Das Quartett wurde im Sommer 2013 gegründet, als der Demokratisierungsprozess in Tunesien kurz vor dem Zusammenbruch stand. Sie haben es geschafft, einen alternativen, friedlichen politischen Prozess ins Laufen zu bringen, während das Land am Rand eines Bürgerkrieges stand. In weiterer Folge ermöglichte die Gruppe die Etablierung von Verfassungsgrundsätzen, die für alle gleichermaßen gelten – unabhängig von Geschlecht und politischer oder religiöser Orientierung."
Weg zur Demokratie sichern
Das Nobel-Komitee äußerte seine Hoffnung, dass der Nobelpreis Tunesiens Weg zur Demokratie sichern werde. Der Preis solle aber auch "Ansporn für alle sein, die Frieden und Demokratie im Nahen Osten, Nordafrika und im Rest der Welt voranbringen wollen".
Der Friedensnobelpreis ist mit acht Millionen schwedischen Kronen (etwa 850.000 Euro) dotiert und wird – anders als die anderen Nobelpreise – nicht in Stockholm, sondern in der norwegischen Hauptstadt Oslo bekanntgegeben. Verliehen werden alle Preise am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel. (APA, red, 9.10.2015)