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Volkswagen will die Aufräumarbeiten nach dem Abgasskandal zügig voran bringen.

Foto: apa/Julian Stratenschulte

Wolfsburg – In der Wolfsburger VW-Zentrale ist am Mittwochvormittag erneut das Präsidium des Aufsichtsrats zu einer weiteren Krisensitzung zur weltweiten Abgasaffäre zusammengekommen. Das Treffen des fünfköpfigen Gremiums wurde nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur kurzfristig den anschließend startenden Beratungen des gesamten Aufsichtsrates vorgeschaltet.

Pötsch soll Aufsichtsratschef werden

In beiden Sitzungen wollen die Kontrolleure über die nächsten Schritte zur Bewältigung des Manipulations-Skandals bei rund elf Millionen Diesel-Fahrzeugen sprechen. Auf der Agenda steht auch die Personalie Hans Dieter Pötsch: Der bisherige VW-Finanzchef soll nach dem Willen des Präsidiums Vorsitzender des Aufsichtsrates werden.

Damit das 20-köpfige Gremium Pötsch zum Nachfolger des im Frühjahr abgetretenen VW-Patriarchen Ferdinand Piech wählen kann, muss aber zuvor das Amtsgericht Braunschweig Pötsch zum Aufsichtsrat ernennen. Normalerweise geschieht dies auf einer Hauptversammlung durch eine Wahl der Aktionäre. Wegen der aktuellen Krise hat das Präsidium aber in der vergangenen Woche vorgeschlagen, das Prozedere zu verkürzen.

Kritiker wie die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) sehen in Pötsch den falschen Kandidaten zur Aufarbeitung der Abgas-Krise, da nicht zweifelsfrei nachgewiesen sei, dass er keine persönliche Verantwortung für Verfehlungen in der Diesel-Affäre trage.

Neben der Personalfrage wird es auch um die weitere Aufarbeitung des Skandals gehen. Bis Mittwochabend muss VW dem Kraftfahrt-Bundesamt mitteilen, wie die rund 2,8 Millionen Autos, die in Deutschland mit Manipulations-Software ausgestattet sind, umgerüstet werden sollen. (APA, 7.10.2015)