Gerätechef Myerson eröffnete den Event.

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"Mixed Reality"-Gaming mit Hololens.

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Microsoft Band 2.

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Continuum ermöglicht die Verwendung von Apps in einer Desktop-artigen Umgebung mit Maus und Keyboard am Smartphone – dank eines kleinen HDMI-Docks.

Die zwei Windows-Phones der neuen Lumia-950-Reihe erscheinen im November.

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Das Surface Pro 4 im Vergleich mit dem Vorgänger.

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Das Surface Book.

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Nachdem Apple neue iPads und iPhones an den Start gebracht und auch allerlei neue Highend-Geräte mit Android vorgestellt worden sind, hat Microsoft den Herbstreigen nun mit einem Paukenschlag für Windows 10 abgeschlossen.

Surface 4, Lumia, Microsoft Band 2 erwartet

Dazu hat man nach New York geladen, um eine Reihe neuer Geräte vorzustellen, die auch das Potenzial des im Juli veröffentlichten Betriebssystems aufzeigen sollen. Erwartet werden etwa die vierte Generation des Surface-Convertibles, neue Smartphone-Flaggschiffe der Lumia-Reihe als auch die zweite Ausgabe des Fitness-Bandes Microsoft Band, das nun auch nach Europa kommen soll. Neuigkeiten dürfte es auch zum Virtual-Reality-Projekt Hololens geben.

110 Millionen Geräte mit Windows 10

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Terry Myerson, dem Chef der Geräteentwicklung des Redmonder IT-Konzerns. 110 Millionen Geräte liefen mittlerweile mit Windows 10, erklärte er. Mehr als 120 Jahre an Gameplay seien bereits zwischen Xbox-Konsolen und Windows-10-Geräten gestreamt worden. 650 Milliarden Webseiten wurden schon mit dem neuen Edge-Browser aufgerufen.

Der Anteil an Windows-Geräten im Handel sei seit dem Start des neuen Betriebssystems jeden Monat gestiegen. Die Nutzung von Windows-Apps nimmt stark zu, was neue Entwickler anlockt. Facebook arbeitet bereits an Universal Apps für das soziale Netzwerk, Instagram und den Messenger.

Neben neuen Windows-Geräten versprach Myerson auch eine "völlig neue Erfahrung" für Xbox-Gamer mit dem kommenden Windows-10-Update für die Konsole und ein umfassendes Spiele-Line-up für Weihnachten. Dazu gibt es bald neue limitierte Edition der Konsole, etwa eine im "Halo 5"-Design sowie einen neuen "Elite"-Controller für die Xbox One und Windows-10-Rechner.

Xbox

Hololens

Den Start machte die VR-Brille Hololens, wie gewohnt mit einer spektakulären Demo. Gezeigt wurde das Spiel "Project X-Ray" als Beispiel für "Mixed Reality Gaming", unter anderem mit "tragbaren Hologrammen" in Spielen.

Diese ermöglichen es dem Spieler, virtuelle Gegenstände anzulegen. Gezeigt wurde die Verteidigung einer Wohnzimmerumgebung gegen eine Roboterinvasion. Das Spiel soll sich der jeweiligen Umgebung anpassen und der Spieler soll sich frei bewegen können.

Microsoft nimmt ab sofort Bewerbungen für das kommende Hololens-Entwicklungskit entgegen. Dieses soll im Laufe des ersten Quartals 2016 ausgeliefert werden und kostet 3.000 Dollar.

Microsoft Band 2

Das im vergangenen Jahr vorgestellte Microsoft Band, ein Fitnessarmband mit Smartwatch-Funktionen, erscheint in einer neuen Version. Microsoft hat auf Basis von Kundenfeedback das Design optimiert.

  • Es soll sich nun besser tragen lassen und lässt mehr Luft zur Haut. Der OLED-Bildschirm ist kratzresistent und gekrümmt.
  • Das Gerät verfügt weiterhin über GPS, Schlaftracking, UV-Messung, Pulsmessung, Kalorienzählung, Work-out-Führung und Benachrichtigungen.
  • Ergänzt wird es um di8e Integration der Sprachassistentin Cortana, die etwa dabei helfen kann, verpasste Work-outs neu zu planen.
  • Dem Nutzer soll es ermöglicht werden, über die Microsoft Health-App umfassend Daten über die eigene Performance, aber auch Körperwerte abseits sportlicher Aktivität und Schlaf zu erfassen und auszuwerten.
  • Die Funktion VO2-Max ermöglicht dem Band, den Sauerstoffgehalt des Blutes einzuschätzen.
  • Es gibt nun Modi zum gezielten Tracking von bestimmten Sportarten, etwa für Schläge beim Golfspielen.
  • Zahlreiche Dienste unterstützen das Band nun, etwa für schnellen Log-in oder die Bestellung von Dienstleistungen, beispielsweise Facebook oder Uber.
  • Das Band kann bereits in Kürze vorbestellt werden und wird ab 30. Oktober ausgeliefert. Es wird 249 Dollar kosten.
Microsoft Band

Lumia 950/XL

Das Microsoft-Convertible-Surface erfreut sich stark wachsender Beliebtheit. Zahlreiche Unternehmen verkaufen das Gerät mittlerweile, darunter Dell. Die Verkäufe haben sich vergangenes Jahr verdoppelt, mittlerweile ist Surface laut Microsoft ein 3,5-Milliarden-Dollar-Geschäft, so Myerson. Sparten-Chef Panos Panay zeichnete verantwortlich für die Präsentation, der die Möglichkeiten der geräteübergreifenden Arbeit dank Windows 10 lobte.

Zu dieser Vision gehören auch die Lumia-Smartphones. Mit der 950er-Serie erhalten diese nun neue Flaggschiffe.

  • Die Handys kommen mit verbesserten, "adaptiven" Antennen und Hexa- bzw. Octacore-Prozessoren sowie "Liquid Cooling".
  • Das Lumia 950 bringt ein 5,2-Zoll-OLED-Display mit, das Lumia 950 XL ein 5,7-Zoll-Display. Beide bieten 2K-Auflösung (2.560 x 1.440 Pixel)
  • Windows 10 liefert den aktuellen Stand wichtiger Nachrichten am Sperrbildschirm. Die Abbildung dieser Informationen soll den Akku nicht zusätzlich beanspruchen.
  • Die Smartphones verfügen über 20-Megapixel-Hauptkameras mit "Triple-LED-RGB"-Blitz und optischer Bildstabilisierung. Der Blitz soll für natürliche Farben bei Aufnahmen in dunklen Umgebungen sorgen. Die Frontkameras liefern Fotos mit fünf Megapixel.
  • Es gibt einen Kamera-Button, der die sofortige Aufnahme von Fotos und Videos ermöglicht.
  • Aufnahmen können direkt in die Cloud gesichert werden. Via microSD-Karte lässt sich der Speicher theoretisch auf bis zwei Terabyte erweitern – wenn einmal Karten in entsprechender Größe erscheinen.
  • Die neuen Lumias kommen mit einem USB-C-Anschluss und Quickcharge-Funktion (50 Prozent Aufladung in 30 Minuten).
  • Die neuen Lumias erscheinen im November und werden 549 Dollar (Lumia 950) und 649 Dollar (Lumia 950 XL) kosten, dazu kommen auch Smartphones der 550er-Reihe ab 149 Dollar.

Continuum

Gezeigt wurde auch eine Beta-Version des "Windows Hello"-Login-Dienstes sowie Continuum. Mittels einem kleinen HDMI-Dock mit drei USB-Anschlüssen für Maus und Keyboard lässt sich ein kompatibles Windows-10-Smartphone auf einem Bildschirm wie ein kleiner Rechner nutzen. Universal Apps passen sich ebenfalls an die neue Auflösung und Monitorgröße an.

Ohne die Funktionen des Telefons an sich zu beeinträchtigen, soll es auf diesem Wege möglich werden, produktiv mit Programmen wie Office in einer Desktop-artigen Umgebung zu arbeiten. Dabei ist es auch möglich, Apps gleichzeitig am Bildschirm und dem Telefon anzuzeigen – jeweils in ihrem passenden Design.

Über das Dock können auch Speichermedien wie externe Festplatten oder USB-Sticks angeschlossen und wie auf einem üblichen PC verwendet werden. Dazu funktioniert über die HDMI-Schnittstelle auch die Soundausgabe.

Surface Pro 4

98 Prozent aller Surface-Pro-3-Nutzer empfehlen das Gerät laut Panay an Freunde und Familie weiter und leistete sich auch einen kleinen Seitenhieb in Richtung Google und Apple, die mit dem iPad Pro und dem Pixel C nun ähnliche Geräte im Angebot haben. Eingeleitet mit AC/DCs "Thunderstruck" stellte man schließlich das Surface Pro 4 vor.

  • Das Gerät bringt ein etwas größeres Display (12,3 statt 12 Zoll) mit. Dank schmalerer Ränder ändert sich jedoch die Größe insgesamt nicht.
  • Die Pixeldichte des Displays liegt bei 267 PPI, fünf Millionen Pixel sind darauf untergebracht.
  • Das Gerät soll 50 Prozent "performanter" sein als Apples aktuelles MacBook Air, ist aber dünner und leichter als sein Vorgänger.
  • "PixelSense" soll dank extrem dünnen Glas und der bisher dünnsten integrierten Displayeinheit mitsamt eigenem "G5"-Chip für die Touch- und Stifteingabe das Nutzererlebnis verbessern.
  • Der neue Pen für das Surface Pro 4 unterstützt 1.024 Druckstufen und verfügt über einen digitalen Radierer am anderen Ende. Der integrierte Akku soll ein Jahr lang durchhalten.
  • Der Stift erlaubt durch das Drücken eines Knopfes Schnellzugriff auf spezielle Schreibfunktionen, das Speichern und Kopieren von gezeichneten Abschnitten, etwa für den Edge-Browser oder den Aufruf einer Cortana-Abfrage.
  • Microsoft baut seine eigenen Apps um neue Features für den Stift aus.
  • Der Stift kommt in fünf Farben und mit austauschbaren Spitzen für verschiedene Nutzungsarten.
  • Es gibt auch ein neues Type-Cover, die Surface-Abdeckung mit integriertem Keyboard, Touchpad und Fingerabdrucksensor. Es bietet beleuchtete Tasten und bessere Switches. Es ist auch mit dem Surface Pro 3 kompatibel.
  • Das Surface Pro 4 ist ab 7. Oktober vorbestellbar und kostet je nach Konfiguration ab 899 Dollar. Lieferstart ist der 26. Oktober.
  • In Österreich wird das Gerät ab 999 Euro zu haben sein, ein Verfügbarkeitsdatum ist im Store allerdings noch nicht ersichtlich.
Surface

Surface Book

Die Surface-Reihe wird um ein neues Gerät ergänzt. Angekündigt als den "ultimativen Laptop" stellte man das "Surface Book" vor. Dieses soll die Gerätekategorie an sich verändern, so das Versprechen.

  • Der Laptop bringt einen 13,5 Zoll großen Pixel-Sense-Bildschirm mit 267 PPI / sechs Millionen Pixel mit. Es sitzt auf einem eigens gefertigten Angelpunkt-Scharnier und kann abgenommen sowie verkehrt aufgesetzt werden.
  • Im abgenommenen Zustand übernimmt ein schwächerer Onboard-Grafikchip die Bildausgabe. Die dedizierte GPU sitzt in der Tastatureinheit.
  • Das Display unterstützt Touch- und Stifteingaben.
  • Microsoft verspricht eine "perfekte Schreiberfahrung" mit extrem leisen Tasten, die über Hintergrundbeleuchtung verfügen.
  • Es bringt aktuelle Intel-Prozessoren und mobile Grafikchips der Nvidia Geforce-Reihe mit.
  • Die Akkulaufzeit wird mit zwölf Stunden beziffert.
  • Das Surface Book soll doppelt so schnell sein wie Apples MacBook Pro. Die Performance soll auch für viele Spiele und Bearbeitung von hochauflösenden Videos mit Echtzeiteffekten reichen.
  • Der Laptop ist mit dem Surface-Dock kompatibel.
  • Surface Book wird ab 1.499 Dollar erhältlich sein, Vorbestellung und Auslieferung sind wie beim Surface Pro 4 für den 7. bzw. 26. Oktober vorgesehen.
Surface

Auftritt Nadella

Schließlich beschloss Microsoft-CEO Satya Nadella persönlich die Veranstaltung. Er schwor das Publikum noch einmal auf die neuen Produkte und Windows 10 ein. Man wolle die Menschen nicht dazu zwingen, von Windows abhängig zu sein, sondern sich aktiv für das System zu entscheiden. "Mehr und mehr Leute kommen heim zu Windows", so Nadella. Es sei eine Plattform für "eine neue Ära des Personal Computings", unabhängig von den Endgeräten.

Es gehe bei Microsofts Hardware nicht nur um Hardware um ihrer selbst, sondern um Vernetzung und geräteübergreifende Synchronisation und Arbeit. So könne man auf den neuen Lumia-950er-Geräten einen ganzen Betrieb managen, schwärmte der Konzernchef. Und mit Surface und Office arbeite man an der Neuerfindung der Produktivität.

"Jede erfolgreiche Firma hat eine Seele", die die "Quelle ihrer Inspiration und Kreativität" sei. Dieses Prinzip gelte auch für Microsoft und solle sich auch in den Produkten widerspiegeln. Der Fokus liege auf Lernen und der Möglichkeit für Menschen, sich selbst damit zu verwirklichen. (gpi, 6.10.2015)

Der Event kann in Kürze auf der Microsoft-Homepage als Videoaufzeichnung nachgesehen werden. Weitere Informationen hat Microsoft in einem Blogpost zusammengefasst.