Istanbul – Die Türkei rechnet mit einer Million weiterer Flüchtlinge aus Syrien. Der stellvertretende Ministerpräsident Numan Kurtulmus sagte nach einem Bericht der Zeitung "Hürriyet Daily News" vom Dienstag, als Folge der russischen Luftangriffe in Syrien könnte sich das militärische Gleichgewicht in dicht besiedelten Regionen Syriens verändern.

Sollten die syrischen Regierungstruppen dank der russischen Hilfe den Druck auf gemäßigte Rebellen verstärken können, werde dies einen neuen Exodus von Flüchtlingen auslösen.

Bisher zwei Millionen aufgenommen

Kurtulmus betonte, der Westen Syriens sei der am dichtesten besiedelte Teil des Landes. Wenn sich das derzeit bestehende militärische Gleichgewicht dort verändere, führe das "zu einem Zustrom von mehreren hunderttausend, vielleicht von mehr als einer Million" Menschen in die Türkei.

Die Türkei hat bisher rund zwei Millionen Syrer aufgenommen. Viele von ihnen reisen weiter nach Deutschland, Österreich und andere westeuropäische Länder. (APA, 6.10.2015)