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Aus einer Straße mit Fahrbahnen, Gehsteig und Schutzweg wurde eine Begegnungszone.

APA/ROLAND SCHLAGER

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Wien – Knapp vor der Wahl hat Wien noch 35 Meter Begegnungszone in prominenter Lage bekommen: die Schleifmühlbrücke am Naschmarkt. Nach sechs Monaten Umbau gaben die Vorsteher der Bezirke Mariahilf und Wieden, Markus Rumelhart und Leopold Plasch (beide SPÖ), die neu gestaltete Fläche für den Verkehr frei. Autofahrer und Radler dürfen das Areal mit höchstens 20 km/h in beiden Richtungen befahren.

"Der Naschmarkt ist durch die neue Begegnungszone wieder zusammengewachsen", sagte Rumelhart. Im Rahmen der Umbauarbeiten wurde die 36 Meter lange Fahrbahn der Brücke zwischen Rechter und Linker Wienzeile auf das Niveau des Gehsteigs angehoben und neu gepflastert. Parkplätze gibt es nun keine mehr, dafür wurde ein Trinkbrunnen installiert. Sitzmöbel sollen noch folgen, wurde versichert. Das Budget für den Umbau betrug 120.000 Euro.

Durch die Begegnungszone bleibt die Naschmarkt-Verbindung zwischen Mariahilf und Wieden für Autos, Radfahrer und Fußgänger nun doch gleichermaßen benutzbar. Ursprünglich war vorgesehen, anlässlich der laufenden Naschmarktsanierung die Brücke künftig für Autos zu sperren und sie den Radlern und Fußgängern zu überlassen. Nach Protesten und Verkehrszählungen entschied man sich schließlich für die nun umgesetzte Variante.

Plasch: "Territorium des sechsten Bezirks"

Die Verkehrszählung habe ergeben, dass außerhalb der Naschmarkt-Öffnungszeit zu den morgendlichen und abendlichen Verkehrsspitzen rund 430 Pkws von der Linken Wienzeile kommend auf die Brücke einbogen und in den vierten Bezirk weiterfuhren, hieß es am Montag. Einige Fahrzeuge weniger hätten die Brücke in die andere Richtung genutzt. Tagsüber würden nur einige Autos und hauptsächlich Fußgänger die Fläche queren.

Für Rumelhart ist die Begegnungszone daher die optimale Lösung für die Schleifmühlbrücke. Plasch bedankte sich bei Rumelhart für die gute Zusammenarbeit – schließlich sei die Schleifmühlbrücke "100 Prozent Territorium des sechsten Bezirks". Sie ist keine klassische Brücke, sondern ein unbebauter Abschnitt jenes zwei Kilometer langen Plateaus, das die Trasse der U-Bahn-Linie U4 und den Wienfluss zwischen dem Café Rüdigerhof und dem Stadtpark überspannt.

Noch bis Ende 2016 dauert die Sanierung des Naschmarkts. Die Betonflächen sind mittlerweile erneuert, ebenso die Wasser- und Stromleitungen, die Kanalisation und der Regenwasserabfluss. Kleine Baustellen gibt es allerdings noch. So werden in den Quergängen bis November noch die letzten Pflastersteine verlegt. Seit Anfang Oktober können außerdem alle Stände ohne Einschränkungen und Absperrungen offen halten. Im kommenden Jahr wird schließlich noch die Oberfläche auf dem Areal, auf dem sich der Bauernmarkt befindet, angepasst. (APA, red, 5.10.2015)