London – Ein Gericht in Manchester hat am Freitag einen 15-jährigen Briten wegen Aufwiegelung zu Terrorakten in Australien zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Wenn er nach fünf Jahren keine Gefahr mehr für die Öffentlichkeit darstelle, könne er vorzeitig entlassen werden, erklärte der Richter Justice Saunders.

Der Bub, der bei seiner Festnahme im April 14 Jahre alt war, wurde für schuldig befunden, 3.000 verschlüsselte Botschaften mit einem 18-jährigen Komplizen in Melbourne ausgetauscht zu haben, um Anschläge in der australischen Stadt vorzubereiten.

Durch IS radikalisiert

Medienberichten zufolge handelt es sich um den jüngsten jemals in Großbritannien verurteilten Terrorverdächtigen. Sein Komplize muss sich kommendes Jahr in Australien vor Gericht verantworten. Ein Anschlagziel des Duos war dem Gericht zufolge eine Veranstaltung Ende April zu Ehren der in der Schlacht von Gallipoli in der heutigen Türkei vor hundert Jahren getöteten australischen und neuseeländischen Soldaten. Bei dem nationalen Gedenktag sollten demnach Polizisten getötet werden.

Richter Saunders sagte, ohne das Eingreifen der Polizei hätte es zahlreiche Tote geben können. Der Verteidiger des muslimischen Schülers, der im Juli auf schuldig plädiert hatte, führte aus, dass sein Mandant im Internet durch die Jihadistenorganisation "Islamischer Staat" (IS) radikalisiert und rekrutiert worden sei. Im Zuge der Ermittlungen hatte die australische Polizei noch weitere junge Männer festgenommen. Einer von ihnen wurde Ende August gegen Zahlung einer Kaution auf freien Fuß gesetzt.

Das australische Militär beteiligt sich an der US-geführten Koalition gegen die IS-Jihadisten im Irak. Ex-Premierminister Tony Abbott hatte im September überdies eine Ausweitung der Luftangriffe auf Syrien angekündigt. (APA, 2.10.2015)