Die Helikopter müssen künftig nicht mehr auf der Wiese stehen. Bis zu fünf Hubschrauber finden im Hanger Platz.

Foto: Ruep

Heli Austria hat nach 14 Jahren Dauerprovisorium einen neuen Helikopter-Stützpunkt in St. Johann.

Foto: Knaus

Salzburg – Der Salzburger Flugunternehmer Roy Knaus eröffnet am Freitag einen neuen Hubschrauberstützpunkt in St. Johann. Sieben Millionen Euro hat Knaus in die komplett neue Infrastruktur samt modernem Hangar, Büro, Werkstätten und Aufenthaltsräumen gesteckt. Zuvor arbeiteten die 50 Mitarbeiter am Salzburger Standort 14 Jahre in einem Dauerprovisorium, das aus Baucontainern und einer ausrangierten Tunnelröhre bestand.

Der neue Hangar bietet Platz für vier bis fünf Hubschrauber. Damit könnten 95 Prozent aller Wartungsarbeiten an den Maschinen selbst durchgeführt werden, sagt Saskia Knaus, die Prokuristin im Unternehmen und Ehefrau von Roy Knaus. Zuvor sind die Helikopter auf dem offenen Feld gestanden. Neben dem neuen Gebäude hat das Unternehmen auch eine vier Meter hohe Lärmschutzwand errichtet, um die Lärmbelästigung für die Anrainer möglichst gering zu halten. Gleichzeitig versichert Saskia Knaus, dass es durch den Neubau zu keinen zusätzlichen Flugbewegungen kommen werde. "Wir haben nur eine neue Haut bekommen. Wir wollen nicht erweitern oder mehr fliegen", erklärt Knaus.

Das Flugunternehmen hat eine Flotte von sechs Rettungs- und sechs Transporthubschraubern, die auf die Firmenstandorte Tirol und Salzburg verteilt sind. Heli Austria mit Sitz in St. Johann beschäftigt 50 Mitarbeiter, Heli Tirol 25 Mitarbeiter. Hinzu kommen 70 Notärzte und 40 Flugretter, die abwechselnd als fallweise Beschäftigte für die Rettungsflüge im Einsatz sind. Der Umsatz lag zuletzt bei 14 Millionen Euro, sagt Saskia Knaus. Der Anteil von Rettungs- und Transportflügen halte sich die Waage.

PwC prüft Schadenersatzforderung

Warten muss der Flugunternehmer noch auf den Ausgang seiner Schadenersatzforderung gegenüber der Republik Österreich in der Höhe von zehn Millionen Euro. Der Streitwert wird derzeit von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (PwC) geprüft. Im August hätten die Mitarbeiter von PwC vier Tage in St. Johann verbracht, um die Schadenersatzforderung zu untersuchen, sagt Saskia Knaus.

2010 brach ein Streit über die Fluggenehmigungen mit der Austro Control los. Die Luftfahrtbehörde hatte die Genehmigung für Rettungsflüge an fünf Standorten in Tirol und Salzburg entzogen, weil die Hubschrauber nicht mehr den strengeren Zulassungskriterien entsprechen würden. Deshalb durften zwischen Jänner 2010 und Herbst 2011 die Rettungshubschrauber nicht fliegen. Heli Austria tauschte daraufhin alle sechs Helikopter aus. Obwohl laut einem Gutachten die Sicherheitskriterien erfüllt waren. Knaus legte gegen die Verordnung Beschwerde ein und bekam vom Verfassungsgerichtshof recht. (Stefanie Ruep, 2.10.2015)