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Zwei Sphingen bewachen den Zugang zum Grab von Amphipolis. Wer hier beigesetzt wurde, ist immer noch ein Rätsel.

Foto: APA/EPA/GREEK MINISTRY OF CULTURE

Thessaloniki – Die griechische Grabanlage von Amphipolis ist nach Ansicht von Archäologen Hephaistion gewidmet, einem der engsten Gefährten Alexanders des Großen (356 bis 323 vor unserer Zeitrechnung). Darauf würde unter anderem das Monogramm Hephaistions hindeuten, das in mehreren Inschriften im Grabmal entdeckt wurde. "Wir nehmen an, dass es ein Hephaistion geweihtes Heroon war", sagte die leitende Archäologin Katerina Peristeri. Ein Heroon war in der Antike ein Grabmal oder Heiligtum, das einem Helden gewidmet war.

Laut dem antiken Historiker Plutarch wies Alexander nach dem plötzlichen Tod Hephaistions in Ekbatana im heutigen Iran seinen Architekten Deinokrates an, überall im Land Schreine für seinen verstorbenen Freund, Leibwächter und möglicherweise auch Geliebten zu errichten.

Peristeri sagte allerdings, man wisse weiterhin nicht, wer in dem riesigen Grabmal im Norden Griechenlands begraben liegt. Das Grabmal rund 100 Kilometer östlich von der Großstadt Thessaloniki war 2012 ausgegraben und vergangenen Sommer für die Öffentlichkeit geöffnet worden.

Rätsel um Bestattete

Es wurde damals spekuliert, dass darin Alexanders Mutter Olympias oder seine Ehefrau Roxana liegen könnten. Die Erkundung der Anlage mit einem Umfang von 500 Metern unter einem 30 Meter hohen Hügel brachte jedoch keine eindeutigen Hinweise darauf.

Insgesamt wurden in dem Mausoleum, das über mehrere Kammern verfügt und verschiedene Mosaike und Skulpturen enthält, die Überreste von mindestens fünf Menschen gefunden, darunter von einer älteren Frau, zwei Männern und einem Neugeborenen. Die Anlage von Amphipolis ist die größte Ausgrabung eines antiken Grabes in Griechenland.

Seit seiner Entdeckung wird darüber gerätselt, wem es gewidmet ist bzw. wer darin bestattet wurde. Nach anfänglichen Spekulationen wird von Experten mittlerweile ausgeschlossen, dass es sich dabei um das Grab Alexanders selbst handelt. Der mazedonische Herrscher, dessen Grab nie gefunden wurde, starb im persischen Babylon und wurde in Alexandria im heutigen Ägypten bestattet. (APA, red, 1.10.2015)