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Proteste vor dem Amtsgebäude von Gouverneurin Mary Fallin.

Foto: AP/Jim Beckel

Oklahoma City – Erneut ist die Hinrichtung des US-Todeskandidaten Richard Glossip kurz vor ihrem Vollzug verschoben worden. Der 52-Jährige sollte am Mittwochnachmittag im Staatsgefängnis von Oklahoma mit einer Giftinjektion hingerichtet werden. An seiner Schuld bestehen erhebliche Zweifel.

Gouverneurin Mary Fallin gab einen Aufschub von 37 Tagen bekannt. Bis dahin solle geprüft werden, ob der geplante tödliche Giftcocktail rechtlich zulässig ist.

Glossips Hinrichtung war um zwei Wochen bis Mittwoch aufgeschoben worden, um neue Beweise zu prüfen. Das Oberste Gericht der USA hatte dann einen letzten Einspruch abgelehnt. Angehörige erwarteten vor dem Gebäude bereits die Hinrichtung.

Mord an Motelbesitzer

Glossip ist angeklagt, für den Mord an einem Motelbesitzer verantwortlich zu sein. Zu den Beweisen zählten Aussagen eines ehemaligen Häftlings. Er wollte im Gefängnis gehört haben, wie ein Insasse prahlte, Glossip den Mord in die Schuhe geschoben zu haben. Der Mann sitzt eine lebenslange Haftstrafe dafür ab, den Mord ausgeführt zu haben – er beteuert, Glossip habe ihn angestiftet.

Glossips Verteidiger hatten entlastende Indizien zusammengetragen, Prominente wie die Schauspielerin Susan Sarandon setzten sich für ihn ein.

Glossip hatte gegen die Verwendung des Medikaments Midozalam geklagt, weil es bei anderen zu einem besonders qualvollen Tod geführt hatte. Das höchste US-Gericht entschied dagegen. Die Todesstrafe ist in 31 der 50 US-Staaten und auf Bundesebene erlaubt. (APA, 1.10.2015)