München – Wirtschafts- und Währungskommissar Pierre Moscovici hat Volkswagen aufgerufen, den Skandal um manipulierte Abgaswerte bei Dieselfahrzeugen umfassend aufzuklären. VW müsse alles tun, was nötig sei, um Transparenz und Glaubwürdigkeit wiederherzustellen, sagte Moscovici der "Süddeutschen Zeitung" vom Donnerstag.

Es werde viel Arbeit nötig sein, um das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen. Die Kommission poche natürlich darauf, dass die Standards eingehalten werden, sagte Moscovici. Die Bürger verlangten das zu Recht, und ebenso, dass Volkswagen dafür sorge, dass das nicht wieder passiere.

Moscovici stufte die Angelegenheit als "eine reale, schwere Krise" ein. "Ich kann mir vorstellen, dass sie eine große Sorge in Deutschland ist."

Der Abgasskandal hat Volkswagen in die wohl tiefste Krise seiner Geschichte gestürzt. Vor knapp zwei Wochen war bekannt geworden, dass in den USA Abgaswerte von Dieselfahrzeugen mit einer Software manipuliert wurden. Das Programm kann dafür sorgen, dass im Testbetrieb deutlich weniger gesundheitsschädliche Stickoxide gemessen werden als im regulären Betrieb. Laut VW wurden weltweit rund elf Millionen Fahrzeuge mit der Manipulationssoftware ausgestattet. Auch in Österreich sind mehrere hunderttausend Wagen betroffen. (APA, AFP, 1.10.2015)