Die Firmenschmiede Rocket Internet ist im ersten Halbjahr kaum noch gewachsen. Der Umsatz lag nach IFRS-Rechnungslegung bei 71,3 Mio. Euro und damit nur leicht über dem Vorjahresergebnis, wie das seit vergangenen Oktober börsennotierte Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der Wert des Firmenportfolios sei jedoch seit dem Börsengang um 3,4 Milliarden auf nunmehr 6,0 Mrd. Euro gestiegen.

Delivery Hero

Die größten Start-ups, zu denen der Essenslieferdienst Delivery Hero, der Kochbox-Anbieter HelloFresh sowie die Möbelhändler Westwing und Home24 gehören, schreiben weiterhin Verluste. Unter dem Strich kam Rocket auf ein Minus von 45,9 Mio. Euro nach einem Gewinn im Vorjahreszeitraum. An den meisten Start-ups, die mit Hilfe von Rocket nach dem Fließband-Prinzip gegründet werden, halten die Berliner keine Mehrheit.

Viele der Geschäftsmodelle haben sich vorher schon in den USA, Großbritannien oder China bewährt. Die Gründung von Start-ups in neuen Ländern verschlingt viel Geld, weswegen der Konzern nach dem milliardenschweren Börsengang bei seinen Aktionären bereits wieder frisches Kapital eingesammelt sowie eine Wandelanleihe über 550 Mio. Euro begeben hat. Die Aktie steht seit dem Debüt unter Druck und lag mit zuletzt rund 24 Euro deutlich unter dem Ausgabepreis von 42,50 Euro. (APA, 30.9. 2015)