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In Fingerabdrücken stecken mehr Informationen, als man bisher gedacht hat.

Foto: AP/Thomas Kienzle

Raleigh – Fingerabdrücke wurden bereits um die Mitte des 19. Jahrhunderts in Indien zur Identifizierung von Personen eingesetzt. Breite Anwendung in der Kriminalist erfuhr die sogenannte Daktyloskopie aber erst Ende des 19. Jahrhunderts. Dass sich nicht nur die Identität eines Menschen anhand des Fingerabdrucks feststellen lässt, sondern sogar sein familiärer Hintergrund, haben nun US-amerikanische Wissenschafter nachgewiesen.

Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie gelang es Forschern um Ann Ross von der North Carolina State University erstmals, die Vorfahren einer Person auf Basis der Papillarmuster ihrer Finger zu bestimmen. "Unsere Ergebnisse sind zwar sehr vielversprechend", erklärt Ross. Allerdings sei noch einiges an Arbeit notwendig, ehe die Methode in der Kriminalistik Anwendung finden könnte, meint die Anthropologin.

Für ihre im "American Journal of Physical Anthropology" präsentierten Studie untersuchten die Wissenschafter die Fingerabdruck-Details des rechten Zeigefingers von 243 Personen. Die Versuchsgruppe teilte sich in zwei gleich große Gruppen von Afroamerikanern und Amerikaner europäischer Herkunft auf, die zu wiederum jeweils gleichen Teilen aus Frauen und Männer bestanden.

Keine Unterschiede zwischen Frauen und Männern

Während die Forscher keine signifikanten Unterschiede bei den Fingerabdrücken zwischen Frauen und Männern fanden, ließ sich anhand zahlreicher Details feststellen, ob die Vorfahren der Probanden afrikanische oder europäische Wurzeln haben. "Unsere Entdeckungen zeigt, dass es bei Fingerabdrücken eine große Zahl von speziellen Variationen gibt, die nicht nur in der Verbrechensbekämpfung, sondern vor allem auch für Anthropologen von Bedeutung sein könnten", erklärt Ross. (red, 3.10.2015)