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Da schaut die Katze groß, bei so vielen Wetterextremen.

Foto: AP Photo/Vadim Ghirda

Wien – Von hochsommerlicher Hitze bis hin zum ersten kräftigen Schneefall in den Bergen hatte der September alles zu bieten. In Summe fällt der erste meteorologische Herbstmonat aber nahezu ausgeglichen aus, teilt der Wetterdienst UBIMET in einer ersten Bilanz mit. Die Serie der österreichweit zu warmen Monate geht somit zu Ende.

Hitzerekorde am Monatsersten

Bereits am Monatsersten wurden einmal mehr die meteorologischen Geschichtsbücher bemüht, was neue Hitzerekorde anbelangt. "Einer föhnigen Südströmung und heißer Luft aus Nordafrika war es zu verdanken, dass an vielen Stationen neue Septemberrekorde aufgestellt wurden", so UBIMET-Meteorologe Josef Lukas.

Mit einem Höchstwert von 36 Grad in Pottschach-Ternitz (NÖ) wurde die bisherige Rekordmarke aus dem Jahr 1956 regelrecht pulverisiert, damals erreichte die Temperatur in St. Pölten 34,6 Grad. Nicht weniger beachtlich ist auch der Höchstwert von 35,5 Grad, der föhnbedingt am 17. September in Gumpoldskirchen (NÖ) erreicht wurde."Auch das ist ein Rekordwert, diesmal für die zweite Septemberhälfte", so Lukas.

Warmer Osten, kühler Westen

In Summe fällt der September österreichweit trotz zweier Warmwetterphasen nahezu ausgeglichen aus. "Nach einer deutlich zu warmen ersten Monatshälfte lagen die Temperaturen im letzten Septemberdrittel praktisch überall unter den klimatologischen Mittelwerten, ganz besonders aber nach Westen zu", so der Wetterexperte. Somit wird die Reihe deutlich zu warmer Monate in vielen Regionen gebrochen, letztmalig zu kühl war es im August 2014.

Trotz der ausgeglichen Bilanz wurden Abweichungen von plus 1,2 bis plus 1,5 Grad zum vieljährigen Mittel stellenweise im Donauraum, im östlichen Flachland sowie in der südlichen und östlichen Steiermark registriert. Von Vorarlberg bis nach Salzburg sowie generell im Bergland fällt der Monat laut UBIMET hingegen sogar geringfügig zu kühl aus, wie etwa in Bregenz mit einer Differenz von minus 0,5 Grad.

Uneinheitliche Niederschlagsverteilung

Was die Verteilung der Niederschlagsmengen anbelangt, zeigt sich ein uneinheitliches Bild. Im Westen und Süden fällt der Monat vielerorts zu nass aus, besonders in Unterkärnten wurde das Soll um teils mehr als das Doppelte übertroffen. So fielen in Klagenfurt 183 Liter Regen pro Quadratmeter, das entspricht einem Plus von 103 Prozent.

Im Norden sowie im Osten des Landes wurde das Soll nur stellenweise erreicht bzw. übertroffen. Der relativ trockenste Ort ist dabei Retz (NÖ) mit lediglich 24 Liter pro Quadratmeter, hier fehlen knapp 40 % auf eine ausgeglichene Bilanz.

Erster Gruß vom Winter

Den Rekordtemperaturen zum Trotz klopfte auch schon der Winter an. Schuld daran war die Kombination aus Kaltfront und Italientief, die am 23. September besonders in den Zentralalpen für die erste dicke Neuschneeauflage gesorgt hat.

Bis zu 70 cm Neuschnee sind dabei in den Hohen Tauern gefallen, die Station am Sonnblick meldete am Morgen des 24. eine 65 cm dicke Neuschneedecke. Doch selbst in höher gelegenen Tälern bildete sich vorübergehend eine Schneedecke aus, in Bad Gastein (S, 1089 m) lagen am Morgen des 24. immerhin 8 cm nasser Neuschnee.

Föhnsturm mit bis zu 160 km/h

Zuvor hat der Föhn im Westen des Landes zahlreiche Schäden angerichtet, umgestürzte Bäume sorgten zudem für einige Straßensperren. Einmal mehr hatte der Patscherkofel die Nase vorn. "Am Innsbrucker Hausberg wurde am 17. eine Spitzenwindgeschwindigkeit von 162 km/h registriert, auch in Innsbruck sorgte der Föhn für Spitzenböen bis 104 km/h", so Lukas.

Mit Föhnzusammenbruch wurde es dann vorübergehend auch im Donauraum stürmisch, in Enns wurden am Abend des 17. mit stürmisch auffrischendem Westwind immerhin Böen bis 94 km/h gemessen. (july, 28.9.2015)