Bild nicht mehr verfügbar.

GoPro-Chef Nick Woodman (Mitte) hat gut lachen: Er ist in Punkto Verdienst Spitzenreiter unter Managern

Foto: AP/Wening

Der Topverdiener unter Spitzenmanagern im Silicon Valley ist nicht bei Apple, Facebook oder Google zu finden – sondern beim Kamerahersteller GoPro. Deren Chef und Gründer Nicholas Woodman soll 2014 rund 287 Millionen Dollar verdient haben. Das liegt vor allem an Aktienoptionen, wie das Wirtschaftsblatt berichtet. GoPro war 2014 an die Börse gegangen. Der Action-Kamerahersteller ist so erfolgreich, dass mit Anthony J. Bates auch ein zweiter Manager weit über 100 Millionen Dollar verdiente. Er soll samt Aktienoptionen bei rund 129,3 Millionen Dollar liegen.

Tech-Branche regiert

Ebenfalls kräftig verdienen konnte Liberty Global-CEO Michael T. Fries mit 132 Millionen Dollar Jahresgage. Das Telekomunternehmen ist über Tochterfirmen auch an UPC beteiligt. In der Liste der bestbezahlten CEOs finden sich laut New York Times beispielsweise auch Elon Musk (Tesla, 102 Millionen Dollar), Qualcomm-Chef Steven Mollenkopf (60,7 Millionen Dollar) oder Googles Chief Business Officer Omid Kordestani (97,7 Millionen Dollar).

Schwierige Berechnung

Kenner der IT-Branche vermissen in dieser Aufführung wahrscheinlich einige Namen. Allerdings ist die Konkretisierung des Gehalts auf einen fixen Betrag gar nicht so einfach durchzuführen. Man nehme beispielsweise die Chefs von zwei der zweifelsfrei wichtigsten IT-Konzerne, Satya Nadella (Microsoft) und Tim Cook (Apple). Beide haben ein im Vergleich zu anderen Spitzenmanagern geringes Gehalt: Cook verdient "nur" 9,2 Millionen Dollar; Nadella "lediglich" 918.000 Dollar. Doch ihre Tätigkeit als CEO ist an Aktienpakete gebunden, weshalb Nadella insgesamt ein Paket von 84 Millionen Dollar, Cook eines von 100 Millionen Dollar zugesprochen bekommen hat.

Ein Dollar Gage

Außerdem gibt es noch den Club der "Ein-Dollar-CEOs": So viel zahlen sich etwa die Google-Gründer Sergey Brin und Larry Page oder Facebook-Chef Mark Zuckerberg. Damit wollen die milliardenschweren Chefs symbolisieren, dass sie primär am Wohlergehen ihrer Firma interessiert sind – da ihr Vermögen überwiegend aus Aktienoptionen besteht.

Aus gesellschaftlicher Perspektive werden die Managergehälter zunehmend kritisch hinterfragt. Umfragen zeigen immer wieder, dass die Mehrheit der Bevölkerung ein ausgewogeneres Verhältnis zwischen den Gehältern von Spitzenkräften und regulären Angestellten wünscht. Kritisiert wird auch, dass Manager trotz Misserfolgen massive Beträge erhalten. Der nun zurückgetretene VW-Chef Martin Winterkorn hat beispielsweise Anspruch auf 28 Millionen Euro Pension. (red, 28.9.2015)