In Zeiten von Wahlkampf gehört es für die Parteien dazu, Werbung für ihre Ideen zu machen. Politiker drucken ihre Forderungen auf Plakate, versuchen im Gespräch mit Bürgern ihre Positionen darzulegen und geben in Interviews mehr oder weniger bereitwillig Auskunft.

Der Wien-Wahlkampf wird derzeit von der Flüchtlingssituation überschattet, umso schwieriger ist es, mit Themen abseits davon Gehör zu finden. Aber die Wohnsituation ist den Wienerinnen und Wienern ein großes Anliegen. Zumal das auch mit der Migrationsthematik zusammenhängt: Ziehen deutlich mehr Menschen nach Wien – und das wird für die kommenden Jahre nicht erst seit der Welle aus Syrien prognostiziert -, wird der Wohnraum eng. Wenig überraschend also, dass sich nicht nur die SPÖ auf dieses Thema stürzt. Schon bei der Klubtagung im Frühjahr kündigte Bürgermeister Michael Häupl nach zehn Jahren Pause die Errichtung neuer Gemeindebauten an.

Auch die FPÖ springt auf das Thema auf. Doch die Blauen übertreiben beim Buhlen um Wählerstimmen gewaltig mit ihrer Ankündigungspolitik. Die versprochenen 10.000 Gemeindewohnungen jährlich würden mit satten 1,5 Milliarden Euro zu Buche schlagen. Woher Strache das Geld nehmen will? Weiß er nicht. Warum bisher gegen Wohnbaudarlehen gestimmt wurde? Weil der FPÖ die beauftragten Firmen nicht passten. Die FPÖ versucht, billig an Stimmen zu kommen. Populismus aus dem Lehrbuch. (Rosa Winkler-Hermaden, 25.9.2015)