Zur Abwehr von Nachahmer-Kapseln der Konkurrenz wird Nestle keinen Computerchip auf seinen Portionsdöschen anbringen. "Es wird keinen Chip auf unseren Kapseln geben", sagte Deutschland-Chef Niels Kuijer der Zeitung "Die Welt". "Es wäre der falsche Weg, über eine Barriere den Zugang zu unserem System verriegeln zu wollen."

Eine Abwehr brauche das Unternehmen auch gar nicht, sagte Kuijer weiter. Nespresso-Kunden probierten zwar vielleicht einmal eine andere Kapsel aus – "aber die meisten kommen wieder zu uns zurück." Nestle war jahrelang gerichtlich gegen Nachahmer vorgegangen.

"Es werden nie hundert Prozent ausschließlich unsere Kapseln in unseren Maschinen sein"

"Es werden nie hundert Prozent ausschließlich unsere Kapseln in unseren Maschinen sein", sagte Kuijer weiter. "Aber unser Segment wächst ständig, davon profitieren alle." Er gab zu, dass Nespresso in Deutschland "natürlich mehr kämpfen muss als vor vier Jahren". Nespresso hat in den vergangenen Jahren ständig neue Konkurrenten bekommen – laut "Welt" soll es rund um den Globus schon 200 verschiedene nachgemachte Kapseln für Nespresso-Maschinen geben. Nestle verkauft die Portionsdöschen nur an "Club-Mitglieder" über das Internet und in einigen wenigen Läden.

Deutschland-Chef Kuijer, seit gut einem Jahr im Amt, kündigte in der "Welt" den ersten "Cube" genannten Laden mit Robotern in Deutschland an. Er soll bis Ende 2016 in München eröffnen. Roboter nehmen mit Hilfe der Daten der Nespresso-Clubmitgliedschaft die Bestellung auf und packen die Ware in Tüten. "Wir wollen innovativ sein, und wir wollen die Verfügbarkeit erhöhen", sagte Kuijer. Ein "Cube"-Geschäft gibt es bereits in Barcelona, Lissabon und Paris. (APA, 25.9. 2015)