Allein in Österreich wurden im Jahr 2013 etwa 139.000 Stürze von Menschen über 65 registriert – etwa 80 Prozent davon führten zu Verletzungen und Krankenhausaufenthalten. Rund 100.000 Stürze jährlich ließen sich durch einfache Maßnahmen wie verhindern, heißt es von den Johannitern.

Stürze sind außerdem die häufigste Unfall-Todesursache unter älteren Menschen. "Wir wollen das Bewusstsein für Sturzprävention erhöhen und ein gesundes Altern fördern. Der erste Schritt ist es, den Mythos zu durchbrechen, dass Stürze unvermeidlich wären", sagt Gabriele Lerche, Chefärztin der Johanniter.

Übungen und Ordnung

Tatsächlich belegt eine Fülle an Studien, dass Stürze durch die Vermeidung von Stolperfallen sowie durch regelmäßige Bewegung verhindert werden können. Einfache Hilfestellungen und Trainingsprogramme bietet das EU-Projekt ProFouND (Prevention of Falls Network for Dissemination), in dem die Johanniter Mitglied sind.

"Wir stellen auf unserer Website aktuelles und fundiertes Material wie beispielsweise Merkblätter zu speziellen Körperübungen oder auch zum Thema 'Knochengesundheit' zur Verfügung. Außerdem fördern in 35 Regionen in Europa ausgebildete Trainer Sturzprävention bei älteren Menschen durch Körperübungen", sagt Chris Todd, Projektkoordinator von ProFouND.

Stürze haben nicht nur oftmals Verletzungen zur Folge, sie können sich auch ökonomisch wie emotional negativ auf die ganze Familie auswirken. Ein Sturz kann zum Verlust von Selbstvertrauen und zu sozialer Isolation führen sowie die Sorge der Familie hinsichtlich der Gesundheit, Sicherheit und Sterblichkeit des älteren Angehörigen verstärken. (red, 25.9.2015)